Die Leitung des AWO-Seniorenzentrums an der Egge spendet altes Heim-Inventar für das Krankenhaus in Tczew. Nach den letzten Aufräumarbeiten im Altbau sollen Umbau und Sanierung des Gebäudes im Mai starten.
50 Betten und 50 Nachtschränke, zehn Massageliegen, ein Fangogerät, eine Spezialbadewanne und etliche Gehhilfen wurden gestern von acht Helfern der Walze und Mitgliedern des Freundschaftsvereins Tczew in einen 24-Tonner geladen. Die Kosten des Transports werden zu zwei Dritteln von der polnischen Partnerstadt getragen. Den Rest übernimmt der Freundschaftsverein, der den Spendentransport auch vermittelt hatte. "Ich habe schon letztes Jahr von den Sanierungsplänen erfahren", sagt Dieter Borrar von den Tczew-Freunden. "Daraufhin habe ich gleich zur Heimleitung Kontakt aufgenommen."
Die wurde von der AWO wegen Organisationsmängeln im Februar kurzfristig ausgewechselt. Doch auch der neue kommissarische Heimleiter aus Bochum, Erich Bietz, zeigt sich von der Idee begeistert. "Die Geräte können in Tczew mit Sicherheit sehr gut gebraucht werden." Bietz packte gestern bei der Entrümpelung des Altbaus selbst mit an. Dort sind die Gänge zurzeit muffig und verwaist. Hier und dort bröckelt der Putz von den Wänden.
"Ab Mai wird hier alles totalsaniert", sagt Erich Bietz. Neun Monate Bauzeit und "einige Millionen Mark", die durch die Förderung von Bund und Land zusammenkommen, soll die Erneuerung des Altbaus verschlingen. Die knapp 60 Bewohner des alten Wohnheims wurden inzwischen im Egge-Neubau oder anderen Altenheimen untergebracht. "Wir haben Angebote für die Unterbringung unserer Leute eingeholt. Dabei haben wir besonders ihren ihren Wohnsitz und die Nähe zu Verwandten berücksichtigt." Ihre "neue Heimat" haben sich die Rentner aber selbst ausgesucht. "Die Möglichkeit der Rückkehr nach den Bauarbeiten bleibt für alle Egge Bewohner natürlich offen", sagt Erich Bietz.
kap
Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Witten vom 29. 4. 2000