Freundschaftsverein Tczew-Witten e.V.


Neue Fragen an die Geschichte -
Radtour auf den Spuren der Polen in Witten

Vor nunmehr einem Jahr erschien die Broschüre, "Tczew - Witten. Partner in Europa" herausgegeben vom Freundschaftsverein Tczew - Witten und der Stadt Witten. Diese Broschüre hat nun gleichfalls als Stein des Anstoßes wirkend, ein interessantes Folgeprojekt befördert. Der Wittener Historiker Frank Ahland, der sich damals anregen ließ, einen Beitrag über das weitgehend unbeleuchtete Verhältnis von polnischsprachigenen Zuwanderern und Einheimischen zu schreiben, hat nun seine Arbeit zu dem Thema erheblich ausgeweitet und eine geschichts- und heimatkundliche Tour "Auf den Spuren der Polen in Witten" entwickelt. Genaugenommen geht es dabei nicht nur um die "Polen", sondern auch um die Flüchtlinge, die Vertriebenen, all die, die an dem deutsch-polnischen Verhältnis in den letzten hundert Jahren beteiligt waren und die als Migranten ins Ruhrgebiet kamen.

"Was sollen mich als Deutschen die Polen, die zum Malochen herrüberkamen, interessieren", mag mancher einwenden. Tatsächlich enthüllt das Thema seine fesselnde Aktualität erst dann, wenn man bereit ist, sich auf das Thema einzulassen. Dann aber werden Bezüge zur Gegenwart deutlich, die über das Thema "Polen" weit hinausgehen. Wenige Bürger - und noch weniger Politiker - erst haben erkannt, wie schlecht das deutsch-polnische Verhältnis aufgearbeitet worden ist. Eine deutsch-polnische Versöhnung aber, so Ahlands Resümee, tut nach wie vor dringend Not.
An dieser Stelle können wir Ihnen anhand des Inhaltsverzeichnisses der neuen Veröffentlichung nur einen ersten Eindruck von der Arbeit geben. Wenn Sie jedoch mehr erfahren möchten, dann wenden Sie sich bitte direkt an den Verfasser oder an den Freundschaftsverein Tczew - Witten.


Frank Ahland:
Reise in ein unbekanntes Land
Radtour auf den Spuren der Polen in Witten

Aus dem Inhaltsverzeichnis, Überblick über die Tour:

I. Daheim in der Fremde
Die polnische Zuwanderung im Kaiserreich

• Wittener Hauptbahnhof
Hoffnungsvolles Beginnen. Anwerbung für den Bergbau und Ankunft in Witten
• ehem. Zeche Franziska Tiefbau, heute Saalbau
Enttäuschte Hoffnungen. Böses Erwachen in der Realität
• Rathaus
Gegenseitiges Misstrauen. Die Behörden und die Polen
• Katholische Kirche St. Marien
Von der freundlichen Begrüßung zur offenen Ablehnung. Die Kirche und die Polen
• Siedlung Breslauer Straße / Ecke Königsberger Straße
Rückkehr in die Fremde. Die Polen nach dem Ersten Weltkrieg

II. Zwangsarbeit für den Führer
Polen in der Kriegswirtschaft (1939 bis 1945)

• ehemaliges Gussstahlwerk Annen, Panzerkonstruktionshalle Stockumer Straße 28
Der Ruf nach Arbeitskräften. Die Industrie und die polnischen Zwangsarbeiter
• ehemaliges KZ-Außenlager Buchenwald, Westfeldstraße
Schuften für den Endsieg. Das KZ-Außenlager
• Ehemaliges Betriebsgebäude der Zeche Walfisch, Witten-Düren, Steinäckerweg 19
Für eine Handvoll Brot. Polen in der Landwirtschaft
• Katholischer Friedhof Witten-Krone, Trantenrother Weg
Ohne letztes Geleit. Gräber polnischer Zwangsarbeiter

III. Displaced Persons
Hiergebliebene Zwangsarbeiter und Aussiedler (1945 bis heute)

• ehemalige Aussiedlerunterkunft Oberkronenschule, Oberkrone
Die "neuen Polacken". Aussiedler aus Polen in den 1980er Jahren
• "Polen-Block", Sprockhöveler Straße 67-77
Schikane ohne Ende? Die ehemaligen Zwangsarbeiter zwischen Bleiben und Rückkehr
• Haus Witten, Innenhof, Ruhrstraße 86
Vertriebener Neuanfang? Das deutsch-polnische Verhältnis zwischen Revanche und Aussöhnung





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