Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Volkshochschule:
Millionen Angehörige der heutigen Ruhrgebietsbevölkerung wissen nicht, dass sie polnischer Abstammung sind oder ihre Vorfahren sie durch die polnische Sprache und Kultur ganz wesentlich prägten. Hunderttausende der Zuwanderer haben ihre Wurzeln so gründlich gekappt, dass sie ihren Nachkommen sogar ihre Herkunft verschwiegen. Den Nachkommen kann es heute so ergehen wie Josef Herten, der erst als Jugendlicher per Zufall davon erfuhr, dass seine Großeltern einmal Herdlitzka hießen. Ausgehend von der Geschichte und Gegenwart des Ruhrgebietes - der Region, die wie keine andere in Deutschland so sehr durch polnische und polnischsprachige Zuwanderer, durch deren Arbeitskraft und ihre kulturellen Traditionen mitgeprägt wurde - versucht der Essener Historiker Josef Herten, gegen Nationalismus und Vorurteile zu wirken. Er konzipierte und produzierte die Ausstellung "Kaczmarek und andere. Polnischsprachige Zuwanderer im Ruhrgebiet von 1875 bis heute", die bereits in Deutschland und Polen gezeigt wurde. Momentan wird daran gearbeitet, sie zu einer Wanderausstellung zu machen. Josef Herten, der am Polnischen Institut in Düsseldorf arbeitet, wird an diesem Abend die wichtigsten Aspekte der Ausstellung vortragen, ein engagiertes Eintreten zur Verständigung zwischen den Nachbarvölkern.
Vortrag: Josef Herten, Essen; Frank Ahland, Witten
Witten, Ruhrstraße 86: Haus Witten
Entgelt: 5,00 Euro