Runder Tisch Städtepartnerschaften Witten am 26. 2. 2003

NEIN zu einem Krieg im Irak

Auf Einladung von Herrn Klaus Lohmann, Bürgermeister der Stadt Witten, trafen sich am 26. 2. 2003 Vertreter aus den Wittener Vereinen, die Kontakte zu den Partnerstädten pflegen.
Bei der Vorstellung der Aktivitäten, die für dieses Jahr geplant sind, wurde deutlich, daß die Frage von Krieg und Frieden direkt Einfluß auf die Kontakte zu unseren Partnerstädten nimmt. Die Kontakte zur israelischen Partnergemeinde Lew Hasharon werden verstärkt auf Briefkontakte über das Internet umgestellt. Die Durchführung von Jugendgruppenreisen ist zur Zeit nicht verantwortbar.
Durch die Vorbereitungen der USA, einen Angriffskrieg gegen den Irak zu führen, wird die Lage aber nicht nur im Nahen und Mittleren Osten verschärft. Auch die Beziehungen zu unseren europäischen Nachbarn Polen, Frankreich und Großbritannien sind betroffen. Diskussionen und Kontroversen wie zu den Stichworten »altes oder neues Europa« werden in unseren Nachbarländern sehr sensibel wahrgenommen.
Dem Runden Tisch wurde aus dem Kreis der Teilnehmer die unten stehende Erklärung als Vorschlag vorgelegt. Es wurde beschlossen den verbesserten Text der Resolution an alle Teilnehmer des Treffens weiterzuleiten.

Die den Teilnehmern des Runden Tisches vorliegende Resolution und die zur Diskussion beigefügte Neujahresansprache des Papstes Johannes Paul II können sie hier erhalten.

Diskussionsbeiträge und weitere Unterzeichnerunterschriften sind willkommen.



Persönliche Erklärung der Unterzeichner:

Wir, die unterzeichnenden Aktiven aus Wittener Städtepartnerschaftsvereinen, stellen fest, dass wir von der internationalen Lage, einem drohenden Krieg gegen den Irak und den sich in diesem Zusammenhang verschärfenden internationalen Konflikten direkt in unserer Arbeit betroffen sind und wollen dazu nicht schweigen.

Die Städtepartnerschaften sind aus der Erkenntnis heraus entstanden, dass von Deutschland zwei Weltkriege ausgegangen sind, dass sich so etwas nicht wiederholen darf und dass wir in Frieden mit anderen Ländern zusammen leben wollen. Wir sehen unsere Aufgabe darin, durch Arbeit für die Versöhnung und Völkerverständigung konkrete Schritte zu einem friedlichen Miteinander in Europa und der Welt zu leisten. Wir wollen Vorurteile und Feindbilder überwinden helfen und uns für Weltoffenheit und Toleranz einsetzen. Aus unserer Arbeit mit den Partnerstädten aus Ländern, die früher einmal als Feinde gegolten haben, wissen wir, wie langwierig dieser Prozess ist.

Ein Krieg gegen den Irak würde den ganzen Nahen Osten zur Explosion bringen, würde dazu beitragen, dass noch gigantischere Summen in die Aufrüstung fließen, würde neuen Hass schüren und die Gefahr weiterer, auch atomarer Kriege heraufbeschwören.

Darum fordern wir von unseren verantwortlichen Politikern,
• da unser Grundgesetz jeden Angriffskrieg verbietet (Art. 26,1), jede Zustimmung und Unterstützung zu einem militärischen Vorgehen gegen den Irak zu verweigern,

• da ein Militärschlag gegen den Irak tausend Opfer in der Zivilbevölkerung fordern würde, alle Anstrengungen für eine zivile und diplomatische Lösung dieses Konfliktes zu unternehmen. Dabei müssen den Waffeninspektoren der UNO alle notwendige Zeit und Mittel eingeräumt werden.

Name:


Ort:


Unterschrift:




Diese Erklärung wurde unterzeichnet von:

Peter Falk  •  Udo Feja  •  Klaus Hebell  •  Ulrike Heine  •  Ingrid Hiltrop  •  Peter Liedtke  •  Ulrich Pätzold-Jäger  •  Werner Sasserath  •  Klaus J. Schulz  •  Frank Streckert  •  Christa Thierig  •  Brigitte Walendy  •  Susanne Wirth








An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. (Mt 7,16)




18. März 2003

Erklärung von Bundeskanzler Schröder am 18. März 2003 zur aktuellen Lage in Bezug auf den
Irak

"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Welt steht am Vorabend eines Krieges.
Meine Frage war und ist: Rechtfertigt das Ausmaß der Bedrohung, die von dem
irakischen Diktator ausgeht, den Einsatz des Krieges, der tausenden von unschuldigen
Kindern, Frauen und Männern den sicheren Tod bringen wird? Meine Antwort in
diesem Fall war und ist: Nein!"





zurück


c/o Peter Liedtke     Postfach 1824     58408 Witten

witten@tczew.de