Freundschaftsverein Tczew-Witten e.V.


"Auf den Spuren der Polen in Witten"

Neuerscheinung zur Wittener Lokalgeschichte:

Reise in ein unbekanntes Land.
Mit der Rosi-Wolfstein-Gesellschaft auf den Spuren der Polen in Witten.
Herausgegeben von der Rosi-Wolfstein-Gesellschaft e.V.

Witten, den 25. 3. 2004.
Pünktlich zum Beitritt der Republik Polen in die Europäische Union in fünf Wochen erscheint heute in Witten eine kleine Schrift, die sich mit den deutsch-polnischen Beziehungen auseinandersetzt und damit einen interessanten historischen Einblick in die Wittener Lokalgeschichte in ihrem Verhältnis zu (den) Polen bietet.

Der Autor, Dr. Frank Ahland, ließ sich 1999 vom Freundschaftsverein dafür gewinnen einen Beitrag zu der zusammen mit der Stadt Witten herausgegebenen Broschüre über die Städtepartnerschaft, "Tczew - Witten. Partner in Europa" zu schreiben. Nun hat er auf seinem damaligen Interesse aufbauend ein praktisches Geschichtsarbeitsbuch erstellt. Die "Reise in ein unbekanntes Land" ist eine detaillierte Anleitung zu einer Fahrradtour durch und um Witten, bei der in insgesamt zwölf Stationen Aspekte der deutsch-polnischen Geschichte beleuchtet werden.
Der Freundschaftsverein Tczew - Witten engagiert sich für eine lebendige, von den Bürgern beider Städte getragenen Partnerschaft. Deshalb sehen wir die Notwendigkeit, in die Geschichte zu blicken und den Stand der Beziehungen zu unseren Nachbarn in Europa auszuloten.
Als im 19. Jahrhundert die ersten Arbeitsimmigranten aus den Gebieten des von Preußen, Österreich und Russland annektierten und aufgelösten polnischen Staates ins Ruhrgebiet kamen, wurden sie wegen ihres in der Mehrheit katholischen Glaubens und der nationalen polnischen Ambitionen ausgegrenzt, bespitzelt und verfolgt.
Mit großer Hingabe zum Detail versteht es Dr. Frank Ahland in das Leben der polnischsprachigen Zuwanderer einzudringen und segelt in seinem Text souverän zwischen allen Klippen, die die polnische Sprache für Nichteingeweihte bereithält.
Aus dem Text spricht das Bemühen einer versöhnlichen Haltung gegenüber der als leidend betrachteten Minderheit.
Ahland, der einen seiner bisherigen Arbeitsschwerpunkte in der Erforschung der Wittener Arbeiterbewegung hatte, entstammt einer alteingesessenen Wittener Familie und ist als deutscher Protestant ein Nachfahre der Mehrheit in der von ihm beschriebenen historischen Situation. Wir wünschen der Schrift, daß sie zum Ausgangspunkt einer fachlichen Diskussion werden wird, in der die polnische und katholische Seite, Historiker, die sich mit der polnischen Minderheit identifizieren können, gleichberechtigt zu Wort kommen können.
Wir denken, daß so Grenzen nicht nur aufgezeigt, sondern auch überwunden werden könnten.
Der Fortgang der Geschichte im 20. Jahrhundert zeigt, wie die Stigmatisierung einer Bevölkerungsgruppe eine Grundlage bildet für den folgenden Krieg und Völkermord.
Der große Verdienst der Broschüre ist das Aufzeigen des ganzen Spannungsbogens der Geschichte dieser Gruppe von ursprünglich als Arbeitsimmigranten nach Witten gekommen Mitbürger.
Wir werden gerne mit diesem Reiseführer in unserer Heimatstadt auf Entdeckungstour gehen und bieten interessierten Gruppen das Angebot von geführten Touren.
Wie wir sehen können, ist das Land Polen gar nicht so fern und die Beschäftigung mit seiner Geschicht kann schon vor unserer Haustür beginnen.

Gruppenbild des "Sokól" in Annen 1921




Witten, den 15. 4. 2004.

Reise in ein unbekanntes Land.
Mit der Rosi-Wolfstein-Gesellschaft auf den Spuren der Polen in Witten. herausgegeben von der Rosi-Wolfstein-Gesellschaft e.V.

Ins Polnische übersetzt von Frau Justina Sobiecka, Herdecke






zurück



c/o Peter Liedtke     Postfach 1824     58408 Witten

witten@tczew.de