Freundschaftsverein Tczew-Witten e.V.



Tczewer Genius Loci - Die Stadt neu entdeckt

Professor Stanislaw Mrozek, der aus Tczew kommt, hat ein Buch unter dem Titel "Tczewer Genius Loci" geschrieben - ein schöner Umschlag und ein interessanter Inhalt, der bis jetzt unveröffentlicht war. Der Autor zeigt die Tczewer Geschichte, als ob sie bekannt sei, andererseits aber doch nicht. Fast alle wissen, dass Jan Reinhold Forster in Tczew geboren ist. Prof. Mrozek entdeckt ihn neu, zeigt Quellen, die bis jetzt nicht veröffentlicht wurden. Ähnlich ist es mit den anderen Themen der Tczewer Geschichte aus dem 17. Jahrhundert, wie der ersten Schlacht des schwedischen Überfalles bei Tczew, des Aufenthaltes von Napoleon in Tczew und des Wagner-Konzertes bei den Brücken.
 
Es scheint, dass es einem üblichen Leser sehr schwer fällt, ein historisches Buch zu bewältigen. Normalerweise sind solche Bücher langweilig, sie erschließen sich nicht für jemanden, der sich für die Geschichte von vor hunderten Jahren nicht interessiert. Den "Tczewer Genius" liest man jedoch in einem Zug, weil der Autor sich bemüht unbekannte deutsche und französische Quellen zu übersetzten, die über Tczew berichten und Gottlob sei ihm dafür!
 
Mrozek schreibt leicht und frisch. Er gibt auch eine reiche Beschreibung der Bilder, an die er sich aus seiner Kindheit am Anfang des Jahrhunders erinnert. Er schreibt über Wladyslaw Maciejewski - der der größte Kaufmann in Tczew in der Zeit zwischen Weltkriegen war. Er schockiert positiv dazu. In den Tczewer Strassen erkennt er die Straßen von Rom, Paris, San Francisco oder Berlin. Die Dinge werden dabei neu gesehen. Es scheint, dass der Autor die Menschen aufrichten will, die meinen, dass Tczew eigentlich ein Nichts ist.
 
Das Buch zeigt, dass Tczew eine Stadt mit interessanter Geschichte ist. Wir sagen dies auch mit unserem Spruch: "Das fremde lobt ihr und das unsere kennt ihr nicht". Viele Feststellungen von diesem Historiker kommen unseren Vorschlägen entgegen, die wir der Stadtverwaltung widmen.
 
Sprechen wir über einen Vorschlag. In Tczew ist Jan Reinhold Forster geboren, der grosse Entdecker und Reisende, der aus einer schottischer Familie kam, die vor Verfolgung nach Tczew geflohen war. Sie richtete sich hier häuslich ein und über ihre Leistungen kann man ein paar Bücher schreiben. Der Grossvater des Reisenden war 24 Jahre Bürgermeister in Tczew. Bis jetzt machte so ein Rekord kein anderer Bürgermeister. Wir kommen aber zu Reinhold zurück, für den 1864 eine Denktafel gestiftet wurde. Man wartete damit 135 Jahre, dann beschloß der damalige Stadtrat, dass das Haus, wo Jan Reinhold geboren ist, mit der Tafel geschmückt wird. Sie hing dort bis zu der Zeit nach dem Krieg. Viele haben geschrieben, dass man an Forster erinnern soll, Professor Stanislaw Mrozek schreibt auch darüber.
 
Ich hoffe, dass die Tczewer Räte in der jetzigen Wahlperiode zusammen mit dem Vorsitzenden nicht 135 Jahre warten werden, um den bekanntesten Tczewer Einwohner denkwürdig zu machen. Meine Damen und Herren ! Etwas in der Sache muss man letztendlich tun.
 
Jozef M. Ziolkowski
 
Dziennik Baltycki, Tczew. 23.07.2004 




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