Heven - Stolz präsentiert der Wittener Knabenchor seine dritte Opernproduktion. Diesmal wird die lustige Märchenoper "Der Igel als Bräutigam" von Cesar Bresgen gespielt. Premiere ist am heutigen Freitag um 19 Uhr in der Rudolf-Steiner-Schule, Billerbeckstraße 2. Weitere Aufführungen gibt es dort am Samstag und Sonntag, 22./23. Januar um 17 Uhr. Die jungen Sänger haben in den letzten Wochen eifrig an ihren Partien geübt, denn alles wird live gesungen.
In den Chorpartien werden sie unterstützt von der vierten Klasse der Rudolf Steiner Schule Witten und natürlich, wie schon in den Vorjahren, vom Kinderchor "Maikäfer" aus der Partnerstadt Tczew. Die polnischen Sängerinnen üben die Chorpartien in deutscher Sprache in Polen und finden in wenigen gemeinsamen Proben in die Wittener Produktion hinein.
Die gemeinsamen Auftritte und das gemeinsam durchlittene Lampenfieber lassen alle Sprachbarrieren schnell vergessen und die deutschen sowie polnischen Kinder werden schnell ein Team. Die musikalische Leiterin Susanna Dornwald hat wiederum ein Orchester aus Freunden des Knabenchores zusammengestellt und ist mit der stimmlichen Leistung der jungen Sänger sehr zufrieden: "Man merkt, dass wir schon zwei Jahre Opernerfahrung auf dem Buckel haben. Vieles ging in diesem Jahr leichter von der Kehle."
Ruhr Nachrichten, Witten vom 20. 1. 2005
Heven. - "Und wenn"s ein Igel wär", sagt die Fischerin in ihrer Verzweiflung darüber, dass ihr Kinderwunsch nicht in Erfüllung geht. Und promt hält, zum Entsetzen der Eltern, Igelnachwuchs Einzug in die ärmliche Fischerhütte.
Nach der düsteren Kinderoper "Krabat" präsentierte der Wittener Knabenchor am Freitag zusammen mit dem polnischen Chor Biedronka ("Maikäfer") das amüsante Stück "Der Igel als Bräutigam".
Ein Igel als Bräutigam" Ja, denn ihm wird vom König als Lohn für seine Hilfe eine Königstochter versprochen. Goldherz, die jüngste Tochter, willigt in die Hochzeit ein. Durch ihr Vertrauen und ihre Liebe kann sie schließlich den Igel "aus seiner Igelhaut schneiden" und heraus kommt, ganz zum Ärger ihrer stolzen Schwestern, ein Prinz.
Liebevoll wurde das Stück von Susanne und Wolfgang Dornwald umgesetzt und begeisterte nicht nur durch das Farbenspiel zwischen dem wunderschönen Bühnenbild von Gabriele Fricke und den fröhlichen Kostümen, sondern vor allem durch die selbstbewussten Darsteller. Nachdem das erste Lampenfieber überwunden war, überzeugten sie mit dem Charme ihrer Rollen und so manches Mal konnten sich die Sänger angesichts der Handlung selbst das Lachen nicht verkneifen. Souverän meisterten die Solisten ihren Part, auch wenn das schon mal hieß, allein auf der Bühne zu stehen.
Auch dieses Jahr handelt es sich wieder um eine Kinderoper des Komponisten Cesar Bresgen. "Es gibt wenige gute Kinderopern", so Susanne Dornwald. "Und Cesar Bresgen gehört zu den führenden Komponisten von Schul- und Märchenopern."
Schon zum dritten Mal sangen der Wittener Knabenchor und die "Maikäfer" aus Wittens Partnerstadt Tczew zusammen und wurden in diesem Jahr noch von Schülern der vierten Klasse der Rudolf Steiner Schule unterstützt und von einem zwölfköpfigen Orchester begleitet.
Ein gelungenes Stück für Jung und Alt. Durch Liebe und Vertrauen kann Prinzessin Goldherz den stacheligen, unnahbaren Igel aus seiner Haut schneiden - wie so oft also ein Märchen mit Tiefgang. - Marie-Luise Vorberg
Ruhrnachrichten, Witten vom 23. 1. 2005
In einer aufwändigen Inszenierung brachten der Wittener Knabenchor, die 4. Klasse der Rudolf-Steiner-Schule und Mitglieder der polnischen Gesangsgruppe "Biedronka" (Maikäfer) am Wochenende bei drei Vorstellungen die Kinderoper "Der Igel als Bräutigam" auf die Bühne.
Etwa 80 Besucher erlebten Freitagabend die Premiere im Theatersaal der Rudolf-Steiner-Schule an der Billerbeckstraße, bei der die 40 Darsteller von einem zehnköpfigen Orchester unterstützt wurden.
In der Kinderoper des österreichischen Komponisten Cesar Bresgen wünschen sich zwei Fischerleute sehnlichst ein Kind. Der Wunsch geht in Erfüllung, doch leider kommt dieser Sohn als Igel zur Welt und wird vom Fischer im Sumpf ausgesetzt. Dort rettet der Igel einem König das Leben, der ihm dafür die Hand einer seiner Töchter verspricht. Obwohl der König anschließend versucht, dem Igel den Zutritt zum Schloss zu verwehren, gewinnt der das Herz der jüngsten Tochter und entpuppt sich am Ende als verzauberter Prinz.
Rund neun Monate hatte das Ensemble unter der Leitung von Susanna Dornwald für die Umsetzung auf der Bühne geprobt, und das sollte sich auszahlen: Mit Hingabe und Engagement verkörperten die neun- bis zwölfjährigen Darsteller ihre Rollen und bewiesen auch bei längeren Gesangs- und Sprechpassagen große Textsicherheit. Als Mitglieder des königlichen Hofstaats wurden auch die neun Mädchen aus Wittens Partnerstadt Tczew ins Stück integriert, die ihre Gesangstexte anhand deutscher Textbücher im Musikunterricht ihrer Schule gelernt hatten.
Großes Engagement zeigten nicht nur die jugendlichen Darsteller. Auch zahlreiche Eltern trugen durch das Anfertigen von Kostümen, Requisiten und Bühnenbildern zum Gelingen der Aufführung bei. Zusammen mit Beleuchtungseffekten entstand so ein bezauberndes Gesamtkunstwerk, dem sich die Zuschauer nicht entziehen konnten. Sie belohnten die Darsteller mit minutenlangem Applaus. W.D.
Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Witten. 25. 1. 2005