Freundschaftsverein Tczew-Witten e.V.



Sonntag, 6. 11. 2005, 11.00 Uhr in Bochum-Gerthe

Theaterführung auf dem Gelände des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers

Gelebte Geschichte - Wohnen und Erinnern


Die Städte des Industriegebietes an der Ruhr waren während des Zweiten Weltkrieges mit einem dichten Netz von Lagern für Zwangsarbeiter überzogen. In der Stadt Bochum waren es ca. 130 Lager.
Die Bedingungen waren menschenunwürdig, sie zeichneten sich oftmals durch Überfüllung der Räumlichkeiten, mangelhafte sanitäre Einrichtungen und katastrophale hygienische Bedingungen aus, die viele der durch Unterernährung und Schwerstarbeit geschwächten Häftlinge nicht überlebten. Unter diesen Bedingungen breiteten sich Krankheiten rasch aus.

Im Stadtteil Bochum-Gerthe bestand während der Nazizeit ein Barackenlager für Zwangsarbeiter in einem Industriegebiet, direkt neben einer Zeche und nicht weit entfernt von einem Betrieb der IG Farben AG.

Das Gelände dieses Lagers besteht heute noch. Die Gebäude wurden in den sechzig Jahren seit Ende des Krieges unterschiedlich genutzt, sind aber weitgehend erhalten.
Seit 1982 wird das Gelände für Wohnzwecke genutzt und die Mieter des Geländes organisieren ihr Wohnen in einer Genossenschaft selbst.

Heute wissen die Bewohner, dass ihre Wohnanlage nicht nur ein ehemaliges Lehrlingsheim, sondern ein Zwangsarbeiterlager war.
Kann man dort wohnen, wo ehemals Zwangsarbeiter gewohnt und gelitten haben? Wird man da nicht von der Geschichte verfolgt? Oder liegt darin gerade auch eine Chance, sich mit der Geschichte bewusst und konstruktiv auseinanderzusetzen?
Die heutigen Bewohner sind in eben dieser Form damit umgegangen:
Von daher haben sie ein Theaterstück entwickelt, mit dem sie die Geschichte des Ortes erfahrbar machen wollen.

Theaterführung auf dem Gelände des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers


Theaterführung Bochum

Diese Theater(auf)führung ist ein Stück für eine Person, die die Zuschauer über das Gelände des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers und in die Geschichte hineinführt. Mit einfachen Mitteln und Requisiten ausgestattet erzählt die Darstellerin, in der Rolle der aus mehreren Zeitzeugenberichten konzipierten fiktiven Figur einer Ukrainischen Zwangsarbeiterin, ihre Geschichte und die Geschichte des Lagers.

Interessenten an einer Führung melden sich bei:

Wohnprojekt Gerthe eG
- Denkmal-AG -
Gewerkenstraße 12
44805 Bochum
denk-mal@wohnprojektgerthe.de





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