Hanna Krall wurde am 20. Mai 1937 in Warschau geboren. Den Krieg überlebte sie in Verstecken auf der arischen Seite. Studium der Publizistik an der Warschauer Universität. Danach Arbeit als Journalistin, zunächst 1957 bis 1966 für »Zycie Wrszawy«, dann 1966 bis zur Verhängung des Kriegsrechts 1981 für die Wochenzeitschrift »Polityka«. Ihr Publikationsverbot brachte Hanna Krall in Verbindung zur Solidarnosc, in deren Zeitung »Gazeta Wyborcza« sie bis heute veröffentlicht. Mit »Dem Herrgott zuvorkommen«, einer literarischen Reportage über Marek Edelman und den Aufstand im Warschauer Ghetto 1943 und dem 1985 in einem Pariser Exilverlag erschienenen autobiographischen Roman »Die Untermieterin« hatte die Autorin ihr Thema gefunden: das Aufspüren von vergangenem jüdischen Lebens in Polen. Hanna Krall arbeitet seit 1979 auch für Theater und Film. In den 90er Jahren nahm sie Stipendien in Berlin und in Iowa wahr. Sie lebt heute als freie Autorin in Warschau. Hanna Krall hat zahlreiche nationale und internationale Preise erhalten, ihre Werke wurden in siebzehn Sprachen übersetzt.
(Angaben des Verlages Neue Kritik, der die Bücher von Hanna Krall in deutscher Sprache publiziert.)
Eine ausnehmend lange Linie / Aus dem Polnischen von Roswitha Matwin-Buschmann. - 136 Seiten
ISBN 3-8015-0377-1
Um das Schicksal der Bewohner eines Hauses in der Altstadt von Lublin lässt die Autorin ein Kaleidoskop aus Ereignissen und Begegnungen entstehen, die sich zu einem Panorama der polnisch-jüdischen Geschichte des 20. Jahrhunderts fügen. Hier führt die Erinnerung einen aussichtslosen Kampf gegen das Nichtwissenwollen.
Ach du bist Daniel / Aus dem Polnischen von Roswitha Matwin-Buschmann. - 120 Seiten
ISBN 3-8015-0360-7
Die äußerst verknappte Erzählweise folgt dem immer fragmentarischer werdenden Gedächtnis der wenigen überlebenden Zeitzeugen. Der Text kann wie ein Tagebuch der polnischen Autorin
gelesen werden, geschrieben mit größter Zurückhaltung und dadurch umso bewegender.
Da ist kein Fluss mehr / Aus dem Polnischen von Roswitha Matwin-Buschmann. - 180 Seiten
ISBN 3-8015-0331-3
Knapp und poetisch verbindet Hanna Krall Einzelschicksale mit historischen Ereignissen und biblischen Motiven. Und so nimmt es nicht wunder, dass neben der Jungfrau von Wlodzimierz von Feldmarschall Rommel, neben dem Don Juan des Otwocker Proletariats von Rabbi Besser aus New York die Rede ist.
In der Stadtbücherei Witten: Signatur: SL KRAL
Existenzbeweise. Erzählungen / Aus dem Polnischen von Esther Kinsky. - 202 Seiten
ISBN 3-8015-0288-0
Die Protagonisten dieser Erzählungen entdecken nach Jahren, dass sie Juden sind; sie geben vor, jüdisch zu sein und sind es nicht; sie glauben sich jüdisch, können es aber nicht belegen. Die Wahrheit in sich tragend, ohne sie zu kennen, suchen sie, ihre Existenz zu beweisen.
In der Stadtbücherei Witten: Signatur: SL KRAL
Hypnose. Erzählungen / Aus dem Polnischen von Roswitha Matwin-Buschmann. - 245 Seiten
ISBN 3-8015-0306-2
Die Geschichten erzählen, wie gegenwärtig die Folgen des Zweiten Weltkrieges noch sind, und handeln von den ewigen Dingen des Lebens: Angst, Liebe, Eifersucht und Tod, für die Polen, Kanada und Deutschland nur die Kulissen sind.
In der Stadtbücherei Witten: Signatur: SL KRAL
Unschuldig für den Rest des Lebens. Frühe Reportagen / Aus dem Polnischen von Hubert Schumann u. a. - 178 Seiten
ISBN 3-8015-0350-X
Hanna Kralls literarische Reportagen erzählen vom Alltag im Polen der siebziger Jahre, von den Ängsten und Träumen seiner Bürger. Sie sind Zeugnisse aus den Tagen des Kommunismus, dessen Realität so manche Absurdität mit sich brachte.