Freundschaftsverein Tczew-Witten e.V.



Antikriegstag - 1. September 2007 - in Witten

Am 1. September 1939 begann mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen der Zweite Weltkrieg.
Der sogenannte "Polenfeldzug" war nur der Auftakt zu dem Versuch, den polnischen Staat und die politische und gesellschaftliche Führungsschicht zu vernichten und die übrige Bevölkerung für die deutsche Kriegswirtschaft zu versklaven.
Deshalb wird der 1. September in Polen und in Deutschland als
Antikriegstag begangen.


Gemeinsames Gedenken

Städtepartnerschaften in Deutschland wurden zumeist gegründet, um nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges, ein neues friedliches Europa aufzubauen. So finden wir auch im Vertrag über die Städtepartnerschaft mit der polnischen Stadt Tczew an erster Stelle das Ziel, "ein dauerhaftes friedliches Miteinander der Menschen beider Völker zu erreichen und die Demokratie auf Dauer zu stärken."
Der diesjährige Antikriegstag soll zusammen mit den Gästen aus der Partnerstadt Tczw begangen werden. Die Gruppe der polnischen Zeitzeugen der Zwangsarbeit aus der Partnerstadt, will mit ihrem Besuch in Witten die Erinnerung an die Leiden unter der deutschen Okkupation in Polen weitergeben und durch das gemeinsame Gedenken, Verständigung und Versöhnung ermöglichen.



10.00 Uhr in der Johanniskirche Witten

Ökumenischer Gottesdienst
"...und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens"

Der Gottesdienst wird gemeinsam von Pfarrer Kazimierz Zaranski von der katholischen St.-Vinzenz-Gemeinde und Pfarrer Wolfram Linnemann von der evangelischen lutherischen Johannisgemeinde Witten gehalten.

"... die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes" heißt es im Lukas-Evangelium, aus dem auch der Titel des Gottesdienstes entnommen ist. Vielleicht ist dies auch ein Bild für die Sprachlosigkeit und die schwierige Verständigung zwischen den "Opfern" und den "Tätern", zwischen Polen und Deutschen. Gemeinsam wollen wir einen Weg des Friedens finden und ihn auch gehen. Die Verantwortung annehmen.




11.00 Uhr ab Johanniskirche Witten

Gemeinsame Veranstaltung zum Antikriegstag

Veranstaltung des Deutschen Gewerkschaftsbundes Witten, des Wittener Friedensforums und des Freudschaftsvereines Tczew - Witten zusammen mit ehemaligen polnischen Zwangsarbeitern aus Tczew.
Aus Anlaß der 68. Wiederkehr des 1. September 1939 soll der Opfer des Zweiten Weltkrieges gemeinsam gedacht werden und zum Frieden gemahnt werden.
Ein Bekenntnis für den Frieden und gegen den Krieg.
Auch mehr als sechs Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkrieges werden noch immer Kriege geführt. Es gilt deshalb im Bemühen um Frieden, die Kriegsursachen zu erkennen. Kriege werden in den Köpfen vorbereitet. Mit Feindbildern und Argumenten, die die wahren Interessen verschleiern, werden auch heute noch Kriege vorbereitet und geführt.

Sind wir in den letzten Jahren unserem Ziel, eines dauerhaften friedlichen Miteinander der Menschen, näher gekommen? Ist die Welt besser und friedlicher geworden, seitdem deutsche Soldaten in vielen Teilen der Welt operieren und sterben und die deutsche Rüstungsindustrie steigende Exporterlöse (1996 : 500 Mill €; 2004 : 3,8 Mrd €) erzielt?
Selbst in Europa scheinen alte nationale Gegensätze noch lange nicht überwunden zu sein.

Wir wollen deshalb an diesem Tag daran erinnern, dass es immer konkrete Menschen sind, die unter den Kriegen zu leiden haben und die hier in Witten gelitten haben. Solange wir nicht erkennen können, dass die Opfer nicht "Die Anderen" sind, sondern unsere Mitmenschen, für die wir auch Verantwortung tragen, bleiben wir in einer der Voraussetzung des Krieges befangen. - Ein Schritt auf dem Weg zum Krieg ist die Aufspaltung der universellen Rechte der Menschen auf Würde, Freiheit und Unversehrtheit, die Bildung von Gruppen, für die diese Rechte nicht mehr gelten, die Schaffung von Feindbildern.
Wir wollen an die Menschen erinnern, die hier in Witten zur Zwangsarbeit gezwungen wurden und zu Tode kamen.
Jeder von ihnen ein Mensch, mit dem Recht auf Leben, dass ihnen hier in Witten genommen wurde.
Sie kamen aus fast allen Ländern Europas, aus Belgien, der Tschechoslowakei, aus Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Polen, Rumänien und den Ländern der Sowjetunion.

Krieg kann und darf die Mittel der Politik nicht ersetzen. Nie wieder Krieg!





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