Freundschaftsverein Tczew-Witten e.V.



Fahrrad-Entdeckungsreise durch die Stadt Witten

Samstag, den 21. 6. 2008 ab 11.00 Uhr

Radtour -
Auf den Spuren der Migration aus Polen in Witten

Ein 'historisches' Beispiel für die Migration ins Ruhrgebiet

Die geführte Radtour durch die Wittener Innenstadt und die Ortsteile Annen, Stockum und Heven hat eine Länge von ungefähr 20 km und vermeidet stärkere Steigungen. An zehn Stationen auf der Strecke gibt es spezielle Informationen und die Gelegenheit das Thema unter verschiedenen Gesichtspunkten zu betrachten und zu diskutieren.

Mit Beginn der Industrialisierung und des Kohlebergbaus begann die Einwanderung in das bis dahin dünn besiedelte und durch die Landwirtschaft geprägte Ruhrgebiet. Eine große Gruppe der frühen Zuwanderer kam aus den preußischen Provinzen im Osten. Diese Migranten mußten auf ihrem Weg an die Ruhr keine Landesgrenzen überwinden, denn der polnische Staat hatte nach den polnischen Teilungen aufgehört zu existieren. Sie sprachen polnisch, waren katholisch und sie trennte ihre nationale und religiöse Zugehörigkeit von der evangelischen, deutschen Bevölkerung des Ruhrgebietes. Auf der Radtour durch Witten werden wir versuchen, uns dem Thema von verschiedenen Seiten anzunähern. Die angeworbenen Arbeitsmigranten hegten Hoffnungen und Erwartungen an ihr neues Leben in der Fremde. Was erwartete sie, wie wurden sie aufgenommen? Wie reagierte die Gesellschaft, der Staat auf die große Zahl der Zuwanderer? Von Kopftüchern und fremden Zungen. Der preußische Kulturkampf und die Polenüberwachung. Gegenseitiges Mißtrauen und Verdächtigungen. Wie aus den arbeitswilligen Neubürgern gefährliche Staatsfeinde wurden, die streng überwacht werden mußten.
Die Kirche, ein Hort des Schutzes und des Seelenheils? Aufnahme und Ausgrenzung. Von der religiösen Identität und dem nationalen Bewußtsein.
Auf einer Fahrt durch Witten bieten sich an zehn Stationen, historischen Gebäuden und Plätzen, Einblicke in die Geschichte der Einwanderung aus Polen in der Kaiserzeit, der Weimarer Republik, der Zeit des Nationalsozialismus und der Bundesrepublik.

Die Ausarbeitung der Radtour basiert auf Forschungen und Veröffentlichungen des Wittener Historikers Dr. Frank Ahland. Wir empfehlen hierzu die noch erhältliche Broschüre "Tczew – Witten. Partner in Europa".





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