Im Dezember letzten Jahres wurde an den 60. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die UNO erinnert.
Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz befreit. Der 27. Januar ist inzwischen ein offizieller Gedenktag in der Bundesrepublik Deutschland.
Vor neunzig Jahren wurde in Berlin die aus Polen stammende Jüdin Roza Luksenburg ermordet.
Geschichte - Ist Geschichte mehr als das, was Kindern einen ruhigen Schulschlaf vermittelt - wenn man den gelegentlichen Berichten aus dem Schulalltag denn Glauben schenken darf.
Wir wollen am 27. Januar der Opfer des Nationalsozialismus gedenken und versuchen, Anregungen zu geben, über die langen Wurzeln der Entwicklung, die zu Krieg und Holocaust führte, nachzudenken. Wir wählen hierzu die Form einer Szenischen Lesung, bei der wir uns durch die frühe Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts und das Leben der polnischen Migrantin Rosa Luxemburg bewegen wollen. Kompass für unsere Spurensuche in der deutschen und polnischen Geschichte soll die Idee der Menschenrechte sein.
Wir laden ein zum Gespräch und zur Diskussion. Was können wir Nachgeborenen aus der Geschichte lernen? Warum konnte die Entwicklung in der Weimarer Republik, weg von der Demokratie, hin zu Diktatur und Krieg, nicht verhindert werden?
Inh.: Dr. Sabine Wirths-Hohagen
Marktstraße 5 · 58452 Witten
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Literaturempfehlung zu dieser und weiteren Veranstaltungen in diesem Jahr
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Feuchtwanger, Lion: "Erfolg" ist ein Roman, der mehr über den geistig-moralischen Zustand der Deutschen in der Weima-rer Republik erzählen kann als manches Ge-schichtsbuch. Recklinghäuser Zeitung vom 22. 07. 1995 |
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Bommarius, Christian:
Das Grundgesetz : Eine Biographie. - Berlin : Rowohlt, 2009. - 288 S. ISBN 3-87134-563-6 Es ist eine unglaubliche Erfolgsgeschichte so gut wie keine Talkshow, keine Demonstration, kein Leitartikel kommt ohne Verweis auf das Grundgesetz aus, doch als es vor sechzig Jahren in Kraft trat, ahnte niemand, wie sehr dies kleine Buch das Land verändern würde. |
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München in den zwanziger Jahren: Gegen den fortschrittlichen, aber unbequemen Museumsdirektor Krüger wird ein Meineidprozess angezettelt, der ihn ins Zuchthaus bringt. Die Beschreibung von Krügers Werdegang macht »Erfolg« zu einem Portrait seiner Heimatstadt München, einem Zeitbild und zu gleich
zu einer weitsichtigen Prognose des politischen Geschehens in einem Deutschland zu Beginn des Faschismus. "Es finden sich Räume in diesem Buch, Kapitel also, die kein empfindender Leser ohne schweres Herzklopfen verlassen wird, dankbar dem, der ihm dieses Herzklopfen abwzang." Arnold Zweig - Januar 1958 |
Christian Bommarius schildert die dramatischen Umstände, unter denen es entstand. Er erzählt von den 73 Männern und vier Frauen, die drei Jahre nach dem Ende der Nazi-Diktatur, mitten im Kalten Krieg, während der Berliner Blockade, zusammenkamen, um über eine demokratische Verfassung zu beraten, wie sie die Deutschen in ihrer Geschichte noch nicht besessen hatten: bedeutende Politiker der Weimarer Republik wie Paul Löbe, solche, die die Geschicke der Bundesrepublik bestimmen sollten wie Konrad Adenauer oder Theodor Heuss, aber auch heute vergessene Opfer des National-sozialismus wie der Kommunist Max Reimann, der Jahre im Konzentrationslager war. Doch Bommarius zeigt nicht nur, welche Richtungskämpfe um die Zukunft Deutschlands damals ausgetragen wurden, sondern auch, wie das Grundgesetz über Jahrzehnte die deutsche Lebenswirklichkeit gespiegelt und zugleich geprägt hat und lässt so, wie nebenbei, sechzig Jahre Bundesrepublik Revue passieren.
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