Die politische Wende des Jahres 1989 führte in Polen dazu, dass es zu einer kritischen Betrachtung der Zeit in Polen nach dem Zweiten Weltkrieg kommen konnte.
Polen hatte in dieser Zeit eine Reihe großer Probleme zu lösen. Die Zeit des Krieges und der deutschen Besatzung Polens hatte zu großen Zerstörungen geführt. Die Verkehrswege, die Wirtschaft und die öffentlichen Einrichtungen waren zu erheblichen Teilen zerstört. Hinzukam, dass Polen in der Zeit des Zweiten Weltkrieges ungefähr ein Fünftel seiner Bevölkerung verloren hatte, die meisten Opfer fielen jedoch nicht den Kriegshandlungen, sondern gezielten Mordaktionen der Besatzungsmacht zum Opfer.
Die europäische Nachkriegsordnung mit den neuen Grenzen Polens bedeuteten für die neu erstandene polnische Republik tiefgreifende Umwälzungen. Dies bezog sich auf die Einbeziehung Polens in den Machtbereich der Sowjetunion, mit allen gesellschaftlichen Veränderungen, die damit einhergingen, tiefgreifender waren aber vielleicht noch die Bevölkerungsbewegungen die nach der Befreiung vom Faschismus innerhalb der neuen polnischen Grenzen stattfanden.
Der Referent des Abends, Herr Arkadiusz Welniak ist Doktorand an der Universität Gdansk und forscht über die Bevölkerungsverschiebungen in der Stadt Elbing / Elblag zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Er wird in seinem Vortrag auf die Nachkriegssituation in Polen eingehen und die polnische Darstellung der neuen westlichen Gebiete Polens in den verschiedenen Medien, Zeitungen, Wochenschauen und Filmen zeigen.