Die Geschichte der Juden in der Stadt Danzig / Gdansk steht vor dem Problem daß Krieg und Vernichtung die vorhandenen Quellen zerstört und über weite Entfernungen zerstreut hat. Dies betrifft gerade auch die Erforschung der frühen Neuzeit, die Zeit lange vor der Vertreibung und Ermordung der Juden durch die Nationalsozialisten im 20. Jahrhundert.
Lukasz Kepski, Doktorand der Kopernikus-Universität in Torun forscht schon seit Jahren an der Geschichte der Juden im königlichen Preußen, dem westlichen Teil Preußens der aber räumlich und zeitlich nicht mit der "Provinz Westpreußen" identisch ist. Sein Vorttrag behandelt die besondere Situation der Juden in der Stadt Danzig, die einmal als Träger wirtschaftlicher Entwicklung geschätztt wurden, aber auch mit dem Argument der religiösen Vorurteile und Verleumdungen bekämpft wurden. Wie gestaltete sich die Stadtgesellschaft in der frühen Neuzeit, welche Rollen und Funktionen hatten die verschiedenen sozialen Gruppen im Gesamtgefüge der Stadt. Welche Rolle spielten dabei die Juden und wie veränderte sich deren Rolle unter den verschiedenen Herrschaften, denen die Stadt unterstand und welche Auswirkungen hatten Krisen und äußere Bedrohung der Stadt auf das Zusammenleben der Menschen in ihr. Dies sind Fragen, die in der Darstellung des bis heute noch wenig erforschten Teils der Geschichte der alten Hansestadt von Interesse sind.
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Literatur zum Thema: |
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Jüdische Spuren in der Kaschubei. |
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