Freundschaftsverein Tczew-Witten e.V.



Informations- und Gesprächsabend

Dienstag, den 10. 5. 2011

im Gemeindezentrum der evangelischen Johanniskirchengemeinde Witten

Die Integration der »Polen« im Ruhrgebiet am Beispiel Bochum
Integration und Loyalität - Rückblick auf eine Erfolgsgeschichte?

Eine Veranstaltung mit dem Slavist und Politikwissenschaftler Wulf Schade aus Bochum

Die im 19. und Anfang des 20. Jahrhundert ins Revier zugewanderten polnischsprachigen Menschen suchten hier Arbeit und versuchten sich in die Gesellschaft dieser Region zu integrieren. Ihre ersten Vereine, vor allem die religiösen Arbeitervereine, zeugten eindeutig davon. Der preußische Staat dagegen begegnete ihnen mit großem Misstrauen und versuchte, ihre Identität durch eine Germanisierungspolitik zu zerstören und sie zu Deutschen zu assimilieren. Diese Assimilierungspolitik änderte sich nach Ablösung des Kaiserreichs wie auch nach dem 2. Weltkrieg faktisch nicht. So verweigerte man ihnen nach dem Zweiten Weltkrieg lange Zeit eine Entschädigung für den im Dritten Reich beschlagnahmten Besitz ihrer Organisationen und erkennt sie auch heute noch nicht als eine von Nazi-Deutschland verfolgte Opfergruppe an. Der Loyalität der staatsbürgerlich deutschen Polen setzte der deutsche Staat - gleichgültig welche Staatsform er hatte - Misstrauen und Ablehnung entgegen.
Abseits der Sonntagsreden und -bekenntnisse über die so gut gelungene Integration der Polen, die ja auch Christen waren, wenn auch vom »falschen Bekenntnis«, was heute gerne vergessen wird, wollen wir einen Blick auf die Schwierigkeiten und sich gegenseitig stimulierenden Prozesse bei der möglichen Integration von neuen Bevölkerungsgruppen werfen. Auf der Grundlage konkreter Erkenntnisse macht es dann auch Sinn, über andere Bedingungen und Möglichkeiten späterer Integrationsaufgaben nachzudenken.





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