Stanislaw Lem wurde in Polen gerne als ein Autor von Kinderbüchern (miß-)verstanden. So falsch dieses Verständnis seiner Texte auch war, so brachte es ihm doch Ruhe vor einer Zensur, die ihm in die Bereiche der wissenschaftlichen Phantastik nicht folgen konnte. Die Etikettierung als Sience Fiction Autor legte er selber Ende der 1980er Jahre entnervt ab und wollte mit diesem Metier auch nichts mehr zu tun haben. Seine Distanzierung von vielem, was in diesem Bereich veröffentlicht wurde, viel scharf aus. (Man solle aufhören, ihn »weiterhin mit dem Science-Fiction-Schwachsinn zu belästigen«.)
Wenn wir seinen Lebensweg betrachten und die Konsequenz, mit der er auch persönliche Nachteile in Kauf nehmend, für seine Idee eines selbstbestimmten Lebens eingetreten ist, dann wird tatsächlich deutlich, daß er sich nie von der Realität des Lebens auf der Erde entfernt hat und daß es ihm stets um die Möglichkeiten der Gestaltung des Lebens und Überlebens auf der Erde gegangen ist.
Dank seiner durchdachten und immer wieder gerne auch in erfrischender Klarheit geäußerten Stellungnahmen ist Lem auch nach seinem Tod noch ein anregender Gesprächspartner für ein fiktives Interview anhand von Texten und Originalzitaten von ihm. (»Wir sind irdische Wesen und ausserhalb der Erde sind wir halbe Krüppel. Weltraumspaziergang hört sich nur von der Wortbedeutung her nett an.«)
In verteilten Rollen führt ein Interview mit dem Autor Lem durch seine Gedankenwelt, wobei das Verlesen von Abschnitten aus seinen Werken in den von ihm geschaffenen literarischen "Welt"-Raum einführt. Diese kleine Rundreise dient als Einladung zu einem anschließenden Gespräch.