Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lässt sich eine Zuwanderung polnischer Menschen ins Ruhrgebiet feststellen und auch in vielen anderen Teilen des Landes gibt es eine längere gemeinsame Geschichte von Polen und Deutschen in Deutschland. Mit Beschluss des Deutschen Bundestages vom Juni 2011 soll nun eine „Dokumentationsstelle zur Geschichte und Kultur der Polen in Deutschland“ eingerichtet werden. Der Standort dieser Dokumentationsstelle soll Bochum sein.
Wie kam es zur späten Beschäftigung mit den polnischen Anteilen in der Geschichte der deutschen Gesellschaft? Der Politikwissenschaftler und Slavist, Wulf Schade aus Bochum, wird über seinen Erfahrungen mit diesem Diskussions- und Planungsprozeß berichten, an dem Regierungsstellen und zivilgesellschaftliche Organisationen beider Länder beteiligt waren.
Der Vortrag will die Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeiten und die politischen Interessen, die in diesem Diskus?sionsprozeß deutlich werden, benennen. Dabei soll das Konzept dieser nun entstehenden Dokumentationsstelle kritisch hinterfragt werden und mit der seit mehr als zehn Jahren bestehenden Konzeption für eine „Dokumentationsstelle zur Geschichte und Kultur der polnischsprachigen Menschen in Deutschland“ die der Referent Wulf Schade ebenso vorstellen wird, verglichen werden.