Der Film des polnischen Regisseurs Andrzej Wajda von 1958 betrachtet die in dem Roman von Jerzej Andrzejewski aus dem Jahr 1948 beschriebenen Ereignisse aus einer eigenen Perspektive. Auch in den zwei noch folgenden Veranstaltungen werden wir uns in diesem Jahr diesen Roman jeweils unterschiedlich annähern, um ein Verständnis für die Zeit und ihre langfristigen Folgewirkungen zu entwickeln.
Der letzte Kriegstag. Der ersten Morgen des Friedens. In dieser besonderen Nacht ist das Schicksal eines in die in Besatzungsvergangenheit verstrickten, durch Heldentum ermüdeten, ein anderes, besseres Leben erahnenden jungen Menschen zu zeigen. Was für ein schönes Film-Thema. In dieser besonderen Nacht trifft sich die Vergangenheit mit der Zukunft und nimmt am selben Tisch Platz. Begleitet durch Tangos und Foxtrotts sucht der Filmheld Maciek Chelmicki die Antwort, wie er weiter leben soll, wie er das belastende Gepäck der Vergangenheit ablegen kann, wie er dieses Dilemma des ewigen Soldat-Seins auflösen kann. Gehorchen oder Denken? Aber Maciek wird doch töten... Lieber tötet er einen Mann, entgegen seiner inneren Überzeugung, als daß er die Waffe abgibt. Er wird als ein Repräsentant der Generation handeln, die sich nur auf sich selber und auf eine gut versteckte, sichere und treffsichere Pistole verlassen kann. Ich liebe diese unnachgiebigen Jungen, ich verstehe ihn. Durch meinen bescheidenen Film möchte ich dem Zuschauer im Kino die komplizierte und schwierige Welt der Generation, zu der ich auch selber gehöre, enthüllen.
Andrzej Wajda