Friedensgebet
der ökumenischen Arbeitsgemeinschaft „Offene Kirche” unter Beteiligung der Jugend der Johanniskirchengemeinde und Pfarrerin Julia Holtz.
Gewaltlos Frieden schaffen
Ist der Einsatz für Frieden nicht „alternativlos“ und nur militärisch zu machen?
Jesus lebte ein betont gewaltfreies Leben. Neben den manchmal so militanten Erzählungen in der Jüdischen Bibel berichtet diese auch von gewaltfreien Konfliktlösungen. Ziviler Friedensdienst kann militante Herausforderungen friedlich beilegen. Wir laden ein, für zivilen Friedensdienst zu werben und in dieser Andacht Stille und Besinnung zu erfahren.
Musikalische Begleitung durch die Band »One Day« aus Witten
Iranische und deutsche Musiker des Ensembles »Bosorg« (»Groß« Ein Fachbegriff aus der iranischen Musik.) mit dem Gedicht »Feuer-Sprache« von Fereydoun Moshiri (1926–2000, Teheran), das 2009 von Mohammad-Reza Shajarian vertont wurde. Und mit einem Text von Saadi, dem persischen Dichter aus dem 13. Jahrhundert, der 1846 von Karl Heinrich Graf ins Deutsche übertragen wurde:
Die Menschenkinder sind ja alle Brüder
Aus einem Stoff wie eines Leibes Glieder
Hat Krankheit nur einzig Glied erfasst
So bleibt anderen weder Ruh und Rast
Wenn anderer Schmerz dich nicht im Herzen brennt
Verdienst du nicht, dass man noch Mensch dich nennt
Das Gedicht »An den Mann von der Straße« von Julian Tuwim (18941953). Der Autor wurde für das Jahr 2013 vom Sejm in Warschau zum Patron Polnischer Kultur proklamiert.
Während des Zweiten Weltkrieges fanden Menschen aus Polen im Iran Zuflucht und Hoffnung. Und so soll auch der Beitrag aus dem Iran und aus Polen heute die Hoffnung auf Frieden stärken.
An den Mann von der Straße
Und wenn aufs neue sie die Mauern
Mit Aufrufen bekleistern werden,
Wenn "An das Volk!" sie loskalauern,
Die Druckerschwärze-Kriegsexperten,
Und jeder, Adel wie Gesindel,
Hereinfällt auf den alten Schwindel,
Dass man marschieren muss in Horden,
Verbrennen, schießen, rauben, morden;Und fangen an die fixen Herren
Dein Vaterland herumzuzerren,
Zu deklinieren und zu wenden,
Zu reizen mit den Landesfahnen,
Zu täuschen mit den Staatslegenden,
Dem Heldentum der Veteranen,
Dem Opfersinn der braven Ahnen;Und segnen deinen Karabiner
Dann Bischof, Pastor und Rabbiner,
Weil ihnen Gott gebot zu sagen,
Du sollst fürs Vaterland dich schlagen;Und wenn die ersten Zeitungsseiten
Das Wutgeschrei des Trugs verbreiten
Und Weiber, außer Rand geraten,
Dann Blumen streun auf die Soldaten:- O ungelehrter Freund, Verwandter
Aus diesem oder anderem Lande! –
Dann trommeln, wisse, dort und plärren
Die Könige und fetten Herren;Dann wisse, es sind andere Ziele,
Wenn sie "An die Gewehre!" schreien,
Das Öl ist irgendwo im Spiele,
Gewinne und Betrügereien;Dann stimmt was nicht in ihren Banken,
Sie brauchen neue volle Kassen,
Denn Zinsen, die zum Himmel stanken,
Lässt man sich nicht so leicht vermasseln.Hau das Gewehr aufs Straßenpflaster!
Und Lass ihr Öl und ihr Blut laufen,
Nicht deins! Sag ihnen weltweit: "Basta!
Mich könnt ihr nicht für dumm verkaufenJulian Tuwim, 1929
Eine Szenische Lesung mit Zeitzeugenberichten
Unter Mitwirkung von Darstellerinnen der Wittener Ruhrbühne e.V.
Rede von Eric Schley Bezirksjugendsekretär des Deutschen Gewerkschaftsbundes Nordrhein-Westfalen
Meine Rüstung ist die defensive,
Deine Rüstung ist die offensive,
Ich muss rüsten, weil du rüstest,
Weil du rüstest, rüste ich,
Also rüsten wir,
Rüsten wir nur immer zu.
Bertha von Suttner (18431914)
in: »Die Waffen nieder!«