Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zu einem Zuzug von Neubürgern jüdischen Glaubens nach Witten. Einige der zugezogen Geschäftsleute waren in den folgenden Jahrzehnten erfolgreich in Witten tätig und prägten die junge Stadt mit ihrer wirtschaftlichen und kulturellen Tätigkeit mit.
Mit dem Beginn des nationalsozialistischen Terrorregimes fand die Geschichte der Juden in Witten bald ein gewaltsames Ende.
Mit dem »Stadtrundgang auf den Spuren der Juden in Witten« wird Hans-Christian Dahlmann an die Menschen erinnern, die einst in Witten lebten und die vertrieben und ermordet wurden. Mit seiner Veröffentlichung aus dem Jahre 2001, über die 'Arisierung', die Aneignung des Eigentums der jüdischen Mitbürger durch die nicht-jüdische Mehrheitsgesellschaft, berichtete er, "wie die Bevölkerung einer Ruhrgebietsstadt das Eigentum ihrer Jüdinnen und Juden übernahm".
Herr Dahlmann hat mehrere Jahre als Lehrer in Warschau gearbeitet und außerdem zu den antisemitischen Aktionen im Jahre 1968 in Polen geforscht. Das Buch zu seiner Dissertationsschrift (Antisemitismus in Polen 1968 : Interaktionen zwischen Partei und Gesellschaft ) ist Anfang dieses Jahres erschienen. Hans-Christian Dahlmann arbeitet heute als Lehrer in Hamburg und kommt für die Stadtführungen in seine alte Heimatstadt. Seine Stadtführung soll die Kunstaktion "Stolpersteine in Witten" unterstützen, mit der an konkrete Verfolgte erinnert werden soll.
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Dahlmann, Hans Christian:
'Arisierung' und Gesellschaft in Witten : Wie die Bevölkerung einer Ruhrgebietsstadt das Eigentum ihrer Jüdinnen und Juden übernahm . - 2. Aufl. - Münster ; Hamburg ; Berlin ; London : Lit, 2007 . - 256 S. (Politische Soziologie; 14) ISBN 978-3-8258-5662-5 Das Buch ist in der Buchhandlung Lehmkul erhältlich: Inh.: Dr. Sabine Wirths-Hohagen |
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