Die junge Stadt Witten, die erst im Jahr 1825 ihre Stadtrechte verliehen bekam, erlebte ab der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Zuwanderung von Neubürgern jüdischen Glaubens. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann der Zuzug polnischsprachiger Menschen, die aus den östlichen preußischen Provinzen kommend hier zuerst nur saisonweise Arbeit in den Kohlezechen und der wachsenden Industrie suchten.
Der rasche Übergang der alten Gemeinde Witten, die noch von ihren alten Adelssitzen umringt war, zu einer kleinen Industriestadt, die nun umschlossen war von den großen Industrieflächen, die den Stadtkern umringten, ging nicht ohne soziale Verwerfungen vor sich. Es entstanden Organisationen der Interessernsvertretung und politische Parteien, die die gesellschaftlichen Verhältnisse des kaiserlichen Deutschlands zu Gunsten der Bevölkerungsmehrheit ändern wollten.
Mit der Übertragung der staatlichen Gewalt an die deutschen Nationalsozialisten begann in den 1930er Jahren auch in Witten eine Zeit des Terrors gegen Minderheiten, Andersgläugige, die Ausschaltung jeglicher Opposition und eine Gleichschaltung in allen Lebensbereichen.
Der Stadtrundgang mit Dr. Frank Ahland wird anhand ausgewählter Orte in der Innenstadt Einblicke in die Entwicklung der Stadt und das Leben ihrer Bürgerinnen und Bürger geben, das in der Herrschaft des Nationalsozialismus ein Ende fand.
Dr. Frank Ahland veröffentlichte eine Reihe von Forschungen zur Geschichte der Stadt Witten, unter anderem zum Leben von Juden und Polen, zu den Biografien Wittener Persönlichkeiten, zur Geschichte der Wittener Sozialdemokratie und zur Explosion der Roburit-Sprengstofffabrik 1906.