Mit seinem 2013 entstandenen und auf den Filmfestials in London, Toronto, Warschau, Gdansk und in New York ausgezeichneten Film über das Schicksal einer jungen Novizin, die sich aufmachen muß, um ihren Platz draußen in der Welt oder im Kloster zu suchen, hat der Regisseur Pawel Pawlikowski einen sehenswerten Schwarz-Weiß-Film geschaffen, der Geschehnisse aus einer grauen Vergangenheit sehr lebendig werden läßt. Dank einer starken Bilderspache, bei knappen Dialogen, erleben die Zuschauer die Suche nach der eigenen Identität und den richtgen Weg hautnah mit.
Der Film spielt im Jahr 1962 in Polen. Die Waisin Anna ist im Kloster aufgewachsen und soll, bevor sie ihr Gelübte als Nonne ablegt, ihre einzige lebende Verwandte aufsuchen.
Es treffen zwei sehr unterschiedliche, auf ihre Art jeweils sehr starke Persönlichkeiten aufeinander, die sich gemeinsam auf den Weg machen, ihre gemeinsame Geschichte zu erkunden.
Auf ihrem Weg lernen sich die beiden kennen, verstehen und jommen sich auch näher, die in der streng geregelten, aber behüteten Welt des Klosters als katholische Novizin Anna aufgewachsene junge Frau, die völlig ahnungslos über ihre jüdische Identität ist und ihre Tante, die im Untergrund gegen die deutschen Besatzer kämpfte und sich als Staatsanwältin für die neue Staatsmacht engagiert hatte, beide auf einer Reise ins Ungewisse.
Die Bilder die mit diesem Film geschaffen wurden und die lakonische Erzählweise berühren, aber überlassen dem Betrachter eine Deutung und Bewertung. Es bleibt die Frage, auch für die Zuschauer, wie ein Leben danach, nach den Verbrechen und Leiden aussehen kann. Und damit ist der Film leider sehr aktuell.