Freundschaftsverein Tczew-Witten e.V.



Film- und Gesprächsabend:

Dienstag, den 3. Februar 2015 um 19.00 Uhr

in der Buchhandlung Lehmkul

»AmbaSSada« – Film von Juliusz Machulski aus dem Jahr 2013

Worum geht es in dem Film? Juliusz Machulski wagt einen anderen Blick auf die Geschichte. Um seine Methode zu verstehen, wollen wir hier fragen: „Ist es ein Film über Katzen?“
Nein, natürlich nicht! Und doch, Katzen sind ein wesentlicher Bestandteil der Dramaturgie. Winston, das ist die Katze, wer sonst, ist in letzter Zeit so nervös...
So gibt Machulski Hinweise auf einen zeitgeschichtlichen Bezug wobei er gleichzeitig eine doch ganz andere Version der Geschichte erzählt und läßt am Ende die Falle zuschnappen, um im Bilde zu bleiben. Und dann ist der Schwanz ab, oder der Bart oder gleich der ganze Kopf. Ein Ausflug in die Geschichte ist kein Sonntagspicknick. Hier kommt er jedoch als geschickt arrangierte Kommödie daher.
Und das, was die weiße Katze im Bild dem Betrachter so entgegenstreckt, kommt in dieser Filmgeschichte gleich mehrfach vor.
Da ist dieser reisende Sekt- und Spirituosenhändler, der sich zur Perfektionierung seiner Arschkriecherexistenz auch noch einen Adelstitel gekauft hatte und sich nun anschickte, für seinen Herrn Geschichte zu schreiben.

Hier wird diese erzählt in Bezug auf eine Villa in Warschau, im August des Jahres 1939 Sitz der deutschen Botschaft (poln.: Ambasada). Besagter Sektreisender, wie er gelegentlich despektierlich genannt wurde, schafft es in diesem Film allerdings, gleichzeitig in Moskau den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt zu verhandeln und zu unterschreiben und sich in Warschau das Ende des Krieges im Fernsehn anzusehen. Das Fernsehen gab es zwar bereits seit den 1920er Jahren als eine technische Entwicklung und auch Anwendung.
Aber, - wenn die reale Geschichte von solchen Figuren bevölkert ist, so könnte sich der Regisseur und Drehbuchautor gedacht haben, warum dann nicht gleich eine Kommödie daraus machen. Zeit und Raum stören dann kaum. Und weil es an dieser deutsch-polnischen Geschichte nichts zu lachen gibt, ist es vielleicht gerade das Lachen, was uns von der Last der Geschichte befreien kann, neue Perspektiven ermöglichen kann, ein neues Nachdenken und Handeln ermöglichen könnte.







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