Haben auch in Witten in der Zeit der Industrialisierung bereits polnischsprachige Menschen gelebt?
Wir wissen bis heute nur recht wenig über die Geschichte der polnischsprachigen Zuwanderer in Witten. In anderen Städten im Ruhrgebiet sprachen bis zu fünfzig Prozent der Einwohner Polnisch, weil sie aus den östlichen preußischen Provinzen zugewandert waren. Über Witten ist bekannt, dass hier um 1900 herum ca. sechs Prozent der Wohnbevölkerung polnischsprachig war. Es gab polnische Vereine und Berufsverbände, polnische Zeitungen wurden auch in Witten abonniert.
Über die Bevölkerungsgruppe läßt sich aus den wenigen überlieferten Akten erfahren, in welchen Bereichen der Stadt die polnischsprahigen Menschen wohnten und arbeiteten, wie sie sich organisierten. Es ist aber immer noch wenig über persönliche Schicksale bekannt. Schicksale, die nach dem Ende der Weimarer Republik von Ausgrenzung und Verfolgung berichten würden, die den bekannten Polen auch in Witten von den Nationalsozialisten drohte.
Wir wollen mit dieser Veranstaltung an die "Polen" in Witten erinnern, die aus politischen, rassistischen und nationalistischen Gründen unter dem Nationalsozialismus zu leiden hatten. Die historische Forschung steht hier noch vor einer bisher nicht gelösten Aufgabe.
Mit dem Stadtrundgang wollen wir Orte aufsuchen an denen in Witten einmal polnischsprachige Menschen lebten und arbeiteten und die anschließende Lesung in der Buchhandlung Lehmkul wird einige erste Einblicke in ihr Leben und ihr Schicksal geben.
Inh.: Dr. Sabine Wirths-Hohagen
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