Die Mennoniten kamen bereits in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts an die Weichsel. Sie waren Mitglieder der Täuferbewegung die eine konsequente Fortführung der Reformation forderten, mit ihrer Lebensführung Jesus nachfolgen wollten und die Taufe als eine bewußte Entscheidung betrachteten und deshalb die Kindstaufe ablehnten. Der Name Mennoniten geht auf den reformierten Pfarrer Menno Simons (1496–1561) zurück, der sich den Täufern angeschlossen hatte und eine Bewegung gründete, die den Kriegsdienst und den Eid ablehnte.
Um das Leben und Wirken der Mennoniten ranken sich einige Legenden, die der Referent Łukasz Kępski, Historiker und Lehrer aus Nowy Dwór Gdański, darstellen und hinterfragen wird. In Nowy Dwór Gdański arbeitet er bereits seit einigen Jahren in dem dortigen, von einem Verein getragenen Museum mit, das die regionale Geschichte darstellt und dabei auch auf die Geschichte der religiösen Minderheiten eingeht. Hierzu gehören im Weichseldelta die Mennoniten und die Juden.
Das Leben der frühen Mennoniten, es gibt Mennoniten auch heute noch als protestantische Glaubensgemeinschaft, ist auch heute noch von Interesse, weil sie mit ihrer besonderen Lebensführung und Konsequenz in Fragen des Glaubens und der Positionierung in der Gesellschaft eine große Wirkung erreichten und bleibende Spuren hinterließen. Ihr Beispiel könnte Anlaß sein, aktuell über das Verhältnis der Christen zu Krieg und Gewalt noch einmal nachzudenken.
Ein für die Landschaft an der Weichselmündung typisches „Vorlaubehaus“
Ein Mennonitenfriedhof mit verschiedenen Generationen von Grabsteinen
Blick in die Ausstellungsräume des Museums der Weichselniederung „Żuławy“ in Nowy Dwór Gdański