Freundschaftsverein Tczew-Witten e.V.



Informations- und Gesprächsabend:

Dienstag, den 30. August 2016 um 19.00 Uhr

im Veranstaltungsraum des Bosnischen Kulturzentrums Witten

Gegen den Krieg in Polen

Erich Scheer, allein im Widerstand gegen
Krieg und Verbrechen des Naziregimes

Eine Veranstaltung mit dem Historiker Ralph Klein aus Witten

Am 1. September 1939 begann mit dem deutschen Überfall auf das militärisch unterlegene Polen der Zweite Weltkrieg.
Wie wurde dieser Krieg in Witten gesehen und gab es 1939, nach dem Terror der Nazis gegen alle oppositionellen Kräfte, noch Widerstand gegen dieses Verbrechen? In der Nacht vom 20. auf den 21. September 1939 klebte der 20jährige Wittener Postbote Erich Scheer in Annen selbstgemalte Plakate. Sie richteten sich gegen den kurz zuvor begonnenen Krieg in Polen und gegen die Nationalsozialisten. Er wollte der Bevölkerung zeigen, dass es durchaus Menschen gab, die versuchen, gegen den Krieg und die Nazis vorzugehen. Er hoffte, sie durch sein Beispiel aufzurütteln, ebenfalls gegen den Krieg aktiv zu werden. Für das nationalsozialistische Regime stellte Scheers Handeln eine Gefahr für die Stabilität der „Heimatfront“ dar. Es wurde eine Sonderkommission der Gestapo eingesetzt, um herauszufinden, welche oppositionelle Gruppe noch hinter dieser Aktion stand, nachdem alle bekannten Gegner des Regimes schon der politischen Verfolgung ausgesetzt gewesen waren und festgesetzt oder ermordet waren. Scheer konnte jedoch nicht als Verursacher ermittelt werden. Erst durch unglückliche Umstände fand die Gestapo heraus, wer die Plakate angebracht hatte. Erich Scheer wurde am 20. Dezember 1939 vom Volksgerichtshof in Berlin zum Tode verurteilt und zwei Tage darauf in Berlin-Plötzensee enthauptet. Der Historiker Ralph Klein hat das Leben dieses Antifaschisten und Kriegsgegners durch seine Forschung in den Archiven versucht wieder kenntlich zu machen und wird es in seinem Referat vorstellen. An Erich Scheer erinnert heute ein Stolperstein auf dem Kohlensiepen. In dem Gespräch, zu dem der Referent einlädt, könnten wir darüber sprechen, ob uns die Geschichte heute noch etwas sagen kann. Wie können wir heute Tendenzen der Menschenfeindlichkeit und Kriegstreiberei begegnen?





zurück


c/o Peter Liedtke     Postfach 1824     58408 Witten

witten@tczew.de