Wie war das denn mit den Deutschen in Polen? Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Deutschen aus Polen vertrieben. Alle? Wie war das Zusammenleben von Polen und Deutschen vor dem Krieg und während des Krieges und danach? Wir freuen uns mit Herrn Alfred Kania einen Zeitzeugen des Lebens in Schlesien als Gast in Witten begrüßen zu dürfen, der die Zeit des Zweiten Weltkrieges in der Region Oppeln miterlebt hat und nach dem Krieg in der Volksrepublik Polen blieb und bis heute in Polen lebt.
Er wird über sein Leben in Schlesien berichten und gerne auch Fragen beantworten.
Der Gesprächsabend findet in einer Gaststätte in der Augustastraße statt. Ein historischer Ort in Witten, eine der ersten Straßen, die in Witten benannt wurde, nach der Königin von Preußen, Augusta Marie Luise Katharina von Sachsen-Weimar-Eisenach, 1811–1890. Eine Fraue, die sich die Freiheit nahm, selber zu denken, zu ihrem Unglück 1871 deutsche Kaiserin wurde und eine lange Auseinandersetzung mit Bismarck und seiner reaktionären Politik pflegte. Warum wohl die Wittener Bürger ausgerechnet ihr eine ihrer ersten Straßen weihten?
Selber denken schändet nicht. Zuhören, Fragen stellen, hinterfragen. Wir wollen dem auch bei dem sensiblen Verhältnis von Deutschen und Polen Raum geben. Die heute von der Wittener Arbeitslosen- und Beschäftigungsgesellschaft WABE geführte Gaststätte „Fritz“ ist hierfür vielleicht ein geeigneter Ort. Friedrich II., 1712–1786, der Alte Fritz, war König von Preußen. Er führte drei Kriege mit Österreich um den Besitz Schlesiens. Er schaffte die Folter in Preußen ab. Im Jahr 1740 wurde durch ihn per Kabinettsorder die „Tortur“ abgeschafft. Es war bekannt, daß sie nicht der Wahrheitsfindung dient, übertriebene Menschlichkeit muß dem absolutistischen Herrscher deswegen nicht gleich unterstellt werden.
Es gibt in dieser Gaststätte deutsche Getränke und syrische Spezialitäten. – Die Schlesier, die Vertriebenen von heute, kommen aus Syrien.