„Der Osten“ – Erkundungen: Geschichte, Landschaft, Mythos
Stasiuk, Miłosz, der russische Bär und Andere
Der Osten? Was ist das, dieser Osten? Eine Himmelsrichtung? Eine Weltregion? Ein Kontinent? Ein Mythos? Der Sonnenaufgang?
Wo beginnt „Der Osten“? Jenseits der Elbe? Dieses bis heute weitgehend unerforschten und unverstandenen neuen deutschen Länder? Oder noch weiter östlich gar?
Der Osten. Gesehen aus einer anderen Perspektive
Der polnische Autor Andrzej Stasiuk ist noch weiter im Osten beheimatet und hat sich auf die Reise in seinen Osten gemacht. Rußland. Ein Land, daß in der Geschichte und bis heute eine Projektionsfläche für deutsche Ängste und Sehnsüchte darstellte. Die Angst vor dem Zaren, den Bolschewiken und heute vor Putin auf der einen Seite und andererseits ein lange in die Geschichte zurückreichender Drang nach Osten mit dem Wunsch, zu erobern und zu besitzen. Aber hinter Rußland geht die Reise noch weiter. Weiter in die Vergangenheit, aber auch in die aktuelle weltpolitische Gegenwart. Die aufstrebenden Staaten in Asien und die Verschiebung der wirtschaftspolitischen Macht nach Osten. Zusammen mit dem Freundeskreis Witten - Kursk wollen wir uns auf eine Erkundungsreise begeben und versuchen zu verstehen, was uns mit dem Osten verbindet, warum dies in unserer Wahrnehmung so unterbelichtete Gebiet der Erde für uns und unsere Geschichte doch von Bedeutung ist. In Texten aus dem „Der Osten“ von Andrzej Stasiuk und anderen Texten werden wir uns dem Thema im Gespräch annähern.
Stasiuk, Andrzej:
Der Osten : Roman / von Andrzej Stasiuk. Übersetzung: Renate Schmidgall. – Berlin : Suhrkamp, 2016. – 297 S. Wschod
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Aus der Vogelschau blickt er auf sein Leben, das Gewirr aus Wegen und Routen, in dem ein Kindertraum von China sich mit dem Glücksgefühl in der Wüste Gobi kreuzt. Osten – so könnte eine Quintessenz des neuen Buches lauten – ist keine Himmelsrichtung, sondern die Verheißung einer Dimension jenseits der vom Grauen der Vergangenheit unterminierten europäischen Landschaften. |
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