Freundschaftsverein Tczew-Witten e.V.



Besuch in Witten

Das Pfadfinderorchester aus Tczew

Harcerska Orkiestra Dęta – Tczew

Samstag. 25. August 2018 bis Dienstag 28. August 2018


Samstag, 25. August 2018 um 13.30 Uhr

Gedenkveranstaltung am ehemaligen Außenlager des KZ Buchenwald in Annen

Das Pfadfinderorchester aus Tczew beginnt seinen Besuch in Witten mit einer Gedenkveranstaltung für die Menschen aus Polen und anderen Ländern, die während des Zweiten Weltkrieges von den Nationalsozialisten zur Arbeit für die deutsche Kriegswirtschaft gezwungen wurden.
Viele Zwangsarbeiter aus vielen europäischen Ländern kamen in Witten zu Tode. Von den Menschen, die als Zwangsarbeiter, KZ-Häftlinge oder Militärinternierte in Witten zu Tode gekommen sind und über die wir überhaupt etwas wissen, kamen aus Beligien, Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Polen, Rumänien, der Sowejetunion und der Tschechoslowakei.
Gemeinsam mit den Gästen aus Tczew wollen wir den Verschleppten und ihrer Freiheit Beraubten, der Toten und Gequälten gedenken.


Sonntag, 26. August 2018 um 19.00 Uhr

Benefizkonzert des Pfadfinderorchesters Tczew

im Wittener Saalbau – Bergerstraße 25 in Witten


Das Tczewer Blasorchester der Pfadfinder wurde 1947 gegründet.
Das Orchester wurde Preisträger vieler Musikwettbewerbe und Festivals. Zahlreiche Musikaufnahmen für Rundfunk und Fernsehen sowie Auftritte in Polen und im Ausland machten das Pfadfinderorchester bekannt. Im Jahre 1985 erhielt es den Status des Repräsentationsorchesters des Polnischen Pfadfinderverbandes. Mitglieder des Orchesters sind junge Leute aus Tczew. Das Blasorchester tritt etwa 40 Mal im Jahr auf, ihr Schirmherr ist das Kulturzentrum in Tczew.
Im Repertoire des Orchesters sind Transkriptionen von klassischer Musical und Filmmusik, Jazzstandards, Hits der Unterhaltungsmusik, Märsche sowie sakrale Werke.
Seit nunmehr zwanzig Jahren steht die Anfrage aus Tczew für einen Besuch in Witten, die nun durch die Initiative von Lars König, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Witten und Förderer der Städtepartnerschaft, realisiert werden kann.



Ein Zeitzeugenbericht aus Tczew


Badziąg, Kazimierz Antoni: 
Es war eine Zeit : Erinnerungen eines Pfadfinders aus Pommerellen /
Aus dem Polnischen von Piotr Chru?ielski. – Sztutowo : Muzeum Sztutowo, 2013. – 210 S. : Ill.
Był taki czas : wspomnienia pomorskiego harcerza
ISBN 978-83-937076-4-5

Herr Dr. Kazimierz Badziąg, emeritierter Professor für Physikdidaktik an der Universität Gdańsk, war einer der letzten noch lebenden Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges in der Region Tczew und ehemaliger Gefangener des Konzentrationslagers Stutthof. Im Jahr 2005 war er zusammen mit einer Gruppe von ehemaligen Zwangsarbeitern zu Gast in Witten und besuchte verschiedene Schulen, in denen er als Zeitzeuge das Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern suchte. Die dritte Ausgabe seiner Lebenserinnerungen Reflexionen über die Kriegszeit erschien nun in deutscher Sprache, versehen mit einem umfangreichen Anmerkungsapparat.
Das Buch ist in Witten in der Buchhandlung Lehmkul oder über den Freundschaftsverein Tczew - Witten e. V erhältlich.


Über das Buch:
Kazimierz Antoni Badziąg wurde 1921 in Tczew geboren und verstarb dort im Jahr 2016. Seine Jugend verbrachte er in Chojnice in Pommerellen. 1939 machte er das Abitur und wollte eine Ausbildung an einer Hochschule anfangen, doch der Ausbruch des Krieges durchkreuzte diese Pläne. Kazimierz Badziąg war ein Pfadfinder, nahm die konspirative Arbeit im Untergrund auf und wirkte fortan in den „Grauen Reihen“. Wie viele andere Polen wurde er während der deutschen Besatzung zu Zwangsarbeit herangezogen. 1942 musste er die Deutsche Volksliste unterschreiben und wurde infolgedessen zur Wehrmacht einberufen. Nachdem seine Untergrundtätigkeit ans Licht gekommen war, wurde er verhaftet und nach einer monatelangen Untersuchung ins Konzentrationslager Stutthof eingeliefert. Er überlebte die Zeit im Lager und trat im April 1945 eine Evakuierung an. Über die Ostsee kam er nach Dänemark, wo er befreit wurde. Nach einem Jahr in Dänemark kehrte Kazimierz Badziąg 1946 nach Polen zurück. Nachdem er sein Studium in Physik abgeschlossen hatte, nahm er eine wissenschaftliche Arbeit an seiner Alma Mater, der künftigen Danziger Universität, auf. Er promovierte 1964 und widmete sich der Bildung und Erziehung der angehenden Physiklehrer. Ab 1957 engagierte er sich für den Wiederaufbau der Pfadfinderbewegung in Danzig und Pommerellen. Noch bis ins hohe Alter gehörte er einer Pfadfinder-Seniorengruppe in Tczew an, wo er mit seiner Frau Maria lebte. Für sein Engagement für die deutsch-polnische Versöhnung wurde Kazimierz Badziąg 2012 von dem Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Joachim Gauck, mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. 





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