Der Film „Die Spur“ der international erfolgreichen Regisseurin Agnieszka Holland aus dem Jahr 2017 basiert auf einem Roman der Autorin Olga Tokarczuk aus dem Jahr 2009 und macht trotz seiner langen Entstehungszeit den Eindruck, daß er sich bewußt mit der aktuellen politischen Situation in Polen auseinandersetzen wolle. Tatsächlich ist der Film jedoch eine großartige Umsetzung des phantasievollen Textes von Olga Tokarczuk in beeindruckende Bilder der Natur im Südwestens Polens, dort wo in den Bergen und Wäldern irgendwo die Grenze zu Tschechien liegt und die Menschen abgeschieden in der Natur leben. Der Film gibt trotz seiner schönen Bilder der Natur tiefe Einblicke in gesellschaftliche Macht- und Gewaltverhältnisse, die sich gegen Frauen und alle die richten, die schwächer sind. Die Tiere stehen in dem Film beispielhaft für eine solche Gruppe, sie werden illegal gejagt und stehen im Verdacht, verantwortlich für eine Mordserie zu sein, der nacheinander die Herren der Gesellschaft, die es gewohnt sind, rücksichtslos ihre Macht zu mißbrauchen, zum Opfer fallen.
Der Film wurde 2017 auf der Berlinale mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet, als ein Film, der neue Perspektiven eröffnet.
Die Regisseurin Agnieszka Holland selbst beschrieb die Schwierigkeiten diesen Film zu definieren, da er kein klassischer Genrefilm ist und irgendwo zwischen anarchistisch feministischem Ökothriller, einer schwarzen Komödie und einem feministischem Märchen angesiedelt sein mag. Tatsächlich ist der Film mit seiner Darstellung gesellschaftlicher Verhältnisse sehr aktuell und regt dazu an, neue Perspektiven wahrzunehmen.