Freundschaftsverein Tczew-Witten e.V.



Sonntag, den 26. September 2021 • 12.00 bis 18.00 Uhr

in der Wittener WerkStadt

Fest der Erde / Erntedankfest




Städtepartnerschaften stehen vor der Aufgabe, über Grenzen und Unterschiede hinweg, Menschen im Geiste der Solidarität und einer internationalen Gesinnung zusammenzubringen. Man könnte auch ganz volkstümlich sagen: Schau mal über den Tellerrand oder den Rand des Waffeleisens!
Dann gibt es schon in der eigenen Stadt neue Perspektiven und gemeinsame Interessen zu entdecken.


Stellungnahme des Freundschaftsvereins Tczew - Witten:

Integration leisten und gemeinsam feiern

Witten, den 24. August 2021

An die Vertreter der Städtepartnerschaftsvereine
An die Mitglieder des Wittener Integrationsrates



Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe Kolleginnen und Kollegen!


Wir erhielten in diesem Jahr zwei Einladungen, uns an Festen zu beteiligen, die offensichtlich inhaltlich recht ähnliche Themen, Migration und Integration, behandeln, aber in kurzem Abstand zueinander stehen, von unterschiedlichen Veranstaltern organisiert werden, an unterschiedlichen Orten in Witten stattfinden sollen, aber doch den Eindruck hinterlassen, als würden da zwei Veranstaltungen miteinander in Konkurrenz stehen.
Es handelt sich um das Fest „Bunte Vielfalt“, 
am Samstag, den 11.09.2021 auf dem Rathausplatz, welches vom Partnerschaftsverein Witten e. V. organisiert wird
und 
dem „Fest der Erde / Erntedankfest“ 
am Sonntag, den 26.09.2021 in der Wittener WerkStadt, organisiert vom Internationalen Kultur und Begegnungszentrum e. V. (IKBZ e. V.), einem Verein, der aus dem Wittener Integrationsrat heraus gegründet worden ist.

Wir sind der Auffassung, daß Akteure, die ähnliche Themen zu einem sehr ähnlichen Zeitpunkt in der Form eines Stadt-Festes anbieten wollen, sich zusammentun sollten und nicht den Eindruck der Konkurrenz zueinander entstehen lassen sollten. Wir plädieren an alle beteiligten Akteure, daß sie sich für die Zukunft um eine Absprache und Zusammenarbeit bemühen und daran arbeiten, daß sie positive Impulse in das gesellschaftliche Leben der Stadt einbringen und keine Mißtöne.

Wir finden es sehr irritierend, daß beide Veranstaltungen seit März / April 2021 bekannt waren, sowohl der Partnerschaftsverein als auch der Integrationsrat von der Stabsstelle für Integration, Internationale Beziehungen und Städtepartnerschaften betreut werden, aber von der Verwaltung der Stadt Witten, obwohl die große Nähe der Termine zueinander bekannt war, keine Anstalten unternommen wurden, beide Akteure ins Gespräch zu bringen und zur Gestaltung eines gemeinsamen, gelingenden Festes anzuregen. 

Im Gegenteil dazu tritt die Stabsstelle als Multiplikator und Kontaktperson für das Fest des Partnerschaftsvereins auf, aber informiert nicht in gleicher Weise über das Fest des IKBZ e. V. / Integrationsrates. Und auf unsere Anfrage hin wird uns dann von der Integrationsbeauftragten der Stadt Witten auch noch mitgeteilt, daß es dem einen Akteur verboten sei, an dem Fest des anderen teilzunehmen: „Außerdem ist der Integrationsrat eine politische Gruppierung und darf nicht bei „Bunte Vielfalt Witten“ als Veranstalter teilnehmen.“

Zum einen ist das IKBZ e. V. Veranstalter des „Festes der Erde / Erntedankfestes“, zum anderen erkennen wir auch im Integrationsrat, der diesen Verein personell trägt, keine politische Gruppierung, sondern eine durch eine demokratische Wahl legitimierte Institution in unserem demokratischen Rechtsstaat. 

Wir können, sollen und müssen die Arbeit des Integrationsrates kritisieren, das ist die Essenz der Demokratie, aber wenn es um Fragen der Integration geht, ist der Integrationsrat durch eine demokratische Wahl legitimiert. Damit ist unsere Entscheidung zur Teilnahme an einem der Feste schon aus formalen Gründen gefallen.

Die Städtepartnerschaften haben alle auch mit dem Thema Migration und Integration zu tun. Die Einen, weil große Migrantengruppen aus den Ländern der Partnerstädte hier in Witten leben, die Anderen, weil Migration konstituierend für ihre Existenz ist und alle Partnerstädte müssen sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Es ist aus unserer Sicht deshalb dringend angeraten, daß die Städtepartnerschaftsvereine mit dem lokalen Gremium der Migranten zusammenarbeiten und es vermeiden sollten, daß auch nur der Hauch eines Verdachtes entsteht, man wolle in Konkurrenz zueinander agieren. Das Thema ist zu wichtig und sensibel, als daß wir uns an Aktionen beteiligen könnten, die nicht das Miteinander und das gemeinsame Gespräch und die inhaltliche Auseinandersetzung fördern, sondern ein abgeschlossenes Nebeneinander und Gegeneinander fördern. 

Wir freuen uns, daß die neue Vorsitzende des Integrationsrates der Stadt Witten, Frau Nataliya Koshel, in ihrer Antwort auf unsere Anfrage zum Thema schreibt: 
„[...] im Focus meines Engagements im Integrationsrat steht die zukünftige Vision von Zusammenarbeit. Offener und professioneller Umgang miteinander ist mir dabei besonders wichtig.
Da ich Ihr Anliegen, Herr Liedtke, verstehe und teile, schlage ich vor, dass wir an einem Tisch ins Gespräch kommen.“ 


Mit freundlichen Grüßen

Peter Liedtke

für den Vorstand des Freundschaftsvereins Tczew Witten e. V.






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