Wer ist eigentlich Deutscher? Mit dieser Frage tat man sich in Deutschland besonders schwer. Nicht Geburtsort und Bekenntnis zur Verfassung sondern „Blut und Boden“ waren lange das Kriterium. Die nationalistische Rechte redete von „Fremdvölkischen“, von Elite und Führern.
Die Gruppe der Zuwanderer ins Ruhrgebiet seit dem 19. Jahrhundert war sehr gemischt, Hessen, Bayern und eben auch preußische Untertanen, die Polnisch sprachen. Verbindend oder trennend war die Stellung im Kampf für Frieden, Freiheit, demokratische Mitbestimmung und Brot. Der Referent Wulf Schade, der viel über die Zuwanderer im Ruhrgebiet geforscht hat, wird über die Zeit zwischen 1919 bis 1923 berichten. Die Novemberrevolution, die Abwehr des Kapp-Putsches, die Auseinandersetzung um die 1918 neu entstehende polnische Republik und ihre politische Gestaltung, all diese Auseinandersetzungen wurden zusammen mit den polnischsprachigen Nachbarn, Kollegen, Bürgern geführt. „Wie hältst Du es mit der Demokratie und der Freiheit“ waren dabei die zentralen Fragen.