Freundschaftsverein Tczew-Witten e.V.



Informations- und Gesprächsabend in Kooperation mit TERRE DES FEMMES:

Dienstag, den 22. März 2022 um 19.00 Uhr

in der Buchhandlung Lehmkul – Am Markt in Witten

Menschenhandel in Deutschland

Eine Veranstaltung mit Simone Kleinert, TERRE DES FEMMES Dortmund

Nach der politischen Wende in den Mittel- und Osteuropäischen Staaten hofften Anfang der 1990er Jahre viele Menschen auf ein schnell verdientes Geld im Westen.
Viele Frauen vertrauten den Versprechungen, die ihnen gemacht wurden und fanden sich in der Sexsklaverei wieder. 2001, noch vor der Aufnahme Polens in die EU, regelte EU-Recht, die Tätigkeit von selbstständig arbeitenden Prostituierten aus Polen, als reguläre Erwerbsarbeit. 2002 trat dann in Deutschland ein neues Prostitutionsgesetz in Kraft, das von der Freiwilligkeit der Erwerbstätigkeit Prostitution ausgeht. – Und seitdem berichten Eltern stolz, daß ihre Tochter eine Lehre macht und Hure wird? – Nein, die Bundesregierung hat die gesellschaftlichen Probleme mit der Prostitution nur auf die Frauen übertragen, quasi privatisiert, und die deutsche Prostitution für den Weltmarkt fit gemacht.
Seitdem ist Deutschland zu einem Brennpunkt des weltweiten Frauenhandels geworden.
Nur knapp ein Fünftel der offiziell gemeldeten Prostituierten sind Deutsche.
Der Umsatz in der Prostitution in Deutschland soll bei ca. 15 Mrd. Euro liegen, EU-weit bei 25 Mrd. Tatsächlich stehen dem Mythos der Freiwilligkeit die harten Fakten der Zahl der Prostituierten aus ärmeren Ländern, die Gewalt gegen Frauen, die Abhängigkeit der angeblich doch selbstständig arbeitenden Frauen, die Drogenabhängigkeit und die psychischen Schäden bei Prostituierten entgegen. Bereits 2014 appellierte das Europäische Parlament deshalb an die europäischen Staaten und speziell an Deutschland, die Prostitutionsgesetze wegen ihrer für die Frauen katastrophalen Folgen zu ändern. Es wurde kritisiert, daß Männer die Körper der Frauen als Gebrauchsgegenstand behandeln. Wenn wir von der Gleichberechtigung von Männern und Frauen ausgehen und einen partnerschaftliches Verhältnis in der EU anstreben, sollten wir über die soziale Realität und die Werte, die wir vertreten wollen, nachdenken. Hierzu lädt Simone Kleinert von der Frauenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES zum Gespräch ein.


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