Freundschaftsverein Tczew-Witten e.V.



Informations- und Gesprächsabend:

Dienstag, den 30. August 2022 um 19.00 Uhr

im TheaterSpielLaden – Annenstr. 3 – 58453 Witten

Olga Tokarczuk: »Übungen im Fremdsein«

Mit Romanen die Welt retten?
Wie für Olga Tokarczuk Literatur entsteht und was sie bewirken soll

Eine Veranstaltung mit dem Übersetzer Bernhard Hartmann

Olga Tokarczuk, 1962 im Westen Polens geboren, studierte in Warschau Psychologie und arbeitete ab 1985 als Therapeutin. Eine erste Erzählung hatte sie bereits Ende der 1970er Jahre veröffentlicht, im Jahr 1989 erschien dann ihre erste Sammlung von Gedichten und 1993 ihr erster Roman. Manche ihrer Erzählungen sind für deutsche Leser schwierig zu verstehen, da sie sich mit Kenntnis der polnischen Geschichte und Mythologie leichter erschließen lassen, Voraussetzungen, die in Deutschland so nicht gegeben sind. Trotzdem waren die Übersetzungen ihrer Bücher ins Deutsche durchaus erfolgreich. Ihr anderer Blick, das Zusammendenken von Geschichte und Gegenwart, die Verbundenheit des Menschen mit der Natur und der ganzen Welt der Menschen, die grenzenlos ist, weckte Interesse. 2014 erschien dann ihr Werk „Die Jakobsbücher“ in Polen, eine Geschichte über jüdisches Leben in der Geschichte Polens und Europas. Mit diesem Buch ging Tokarczuk auf Lesereisen und stellte sich auch kontroversen Diskussionen und Anfeindungen. 2019 erhielt sie auf einer solchen Lesereise in Deutschland die Nachricht, daß sie den Literaturnobelpreis erhalten solle.
Aus diesem Anlaß schrieb sie zwei Essays, die in deutscher Übersetzung in dem Essayband „Übungen im Fremdsein“ veröffentlicht wurden. Einer der Übersetzer ist Bernhard Hartmann, der an dem Abend erläutern wird, wie Olga Tokarczuk in diesen Texten Einblicke in ihr Schaffen und ihre Inspirationsquellen gewährt. Sie denkt dabei über das Wesen und die Aufgabe der Literatur und der Kunst im Allgemein nach. Die in diesen Texten ent wickelten Gedanken wirken nicht selten utopisch, und so lautet eine zentrale Frage des Abends: »Lässt sich mit Literatur, – mit dieser Art von Literatur, – wirklich die Welt retten?«





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