Freundschaftsverein Tczew-Witten e.V.


Reisebericht 2001
Die Backsteingotik des nördlichen Weichsellandes

Das Kloster Oliva

Das Kloster Oliva bei Danzig ist eine Tochtergründung der Zisterzienser-Abtei Kolbatz bei Stettin.

Das Jahr der Gründung 1186 dürfte auch den Baubeginn der großen Backsteinbasilika bezeichnen, die seit 1926 offiziell den Titel einer Kathedrale führt.
In der Tat zeigen die außen unverputzten Bauteile am Chor und Umgang romanische Bauformen, die um 1200 zu datieren sind; Querschiff und Langhaus dagegen erweisen sich am Außenbau als der Frühgotik zugehörig, aus der Zeit um 1250. Die gleiche Datierung bestätigt sich im Innern des Langhauses durch die z. T. freigelegten Arkaden und Pfeiler.

Im 14.Jahrhundert erfolgte nach einem Brand eine Aufstockung in gotischen Formen; die Sterngewölbe im Langhaus stammen wohl ebenfalls aus dieser Epoche.
Die einzelnen Bauabschnitte und Umbauphasen sind bei genauer Beobachtung der Außenmauern ablesbar (z. B. Beseitigung eines ursprünglich offenen Strebebogensystems.

In der Barockzeit erfolgten starke Eingriffe in der Bausubstanz an Chor und Fassade. Das weißgetünchte Innere - die dreischiffige Basilika hat eine Länge von 107 m - ist bestimmt von einer zum Teil farbenprächtigen Ausstattung mit Altären, Epitaphien, Gemälden, und einer gewaltigen Orgel aus den verschiedenen Stilepochen von der Spätrenaissance bis zum Rokoko.
Die Kirche wurde 1945 nur geringfügig beschädigt.

Wilhelm Römermann