Freundschaftsverein Tczew-Witten e.V.Reisebericht 2001 Die Backsteingotik des nördlichen Weichsellandes |
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Der Dom zu Frauenburg |
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Die Stadt mit dem befestigten Domberg von Frauenburg (Frombork) liegt direkt am Frischen Haff am Nordostrand der Elbinger Höhen. |
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Besonders monumental wirkt die Westseite mit der vorspringenden Portalvorhalle und dem reich gegliederten Dreiecksgiebel, hinter dem sich das riesige Satteldach des Domes erhebt. Trotz seiner scheinbaren Kompliziertheit in den Einzelformen ist der Giebel von wenigen Grundtypen an Formsteinen bestimmt. Formstreng und doch zierlich bei aller Monumentalität wirkt die ganze Fassade, die von zwei schlanken achtseitigen Treppentürmen mit überhohen Spitzen gerahmt wird. |
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Der Frauenburger Dom hat ein nur mäßig hohes Mittelschiffsgewölbe in reichen Sternformen; die massiv gemauerten achtkantigen Pfeiler sind ohne Profile und Kapitelle errichtet; eine neugotische Bemalung mildert den ursprünglich wohl rustikaleren Eindruck mit Sichtmauerwerk (vgl. Pelplin). |
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In der Spätrenaissance begann die heute überreiche Ausstattung des Inneren mit großen Schnitzaltären; diese Tradition wurde in der Barockzeit noch ergänzt und bereichert durch monumentale Marmoraltäre. Der Zusammenklang zwischen den verschiedenen Stilrichtungen ergibt ein imposantes Bild eines ständig intensiv genutzten Kultraumes. Die streng-kühle, geometrisch bestimmte Form der Backsteingotik bildet den Rahmen für eine fast theatralisch anmutende, überreiche, sehr farbenfrohe Ausstattung mit Altären von der Renaissance bis zum Spätbarock; von der ursprünglich gotischen oder spätgotischen Ausstattung haben sich wegen der bewegten Geschichte dieser Kirche und durch geschichtliche Ereignisse nur wenige Zeugnisse erhalten. |
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Bemerkenswert ist die Dombefestigung aus dem 14. und 15. Jahrhundert und der mächtige Glockenturm an einer Ecke des Mauerberings. |
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Interessant ist ferner das Dommuseum mit archäologischen und kunstgeschichtlichen Zeugnissen und der Erinnerung an den berühmtesten Domherren von Frauenburg, den Astronomen Nikolaus Kopernikus (1473-1543). |
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Wilhelm Römermann |
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