Der Freundschaftsvertrag zwischen den Städten Witten und Dirschau (Tczew) besteht seit dem Sommer 1990. Im Jahre 1991 war die Stadt Dirschau (Tczew) mit einem umfangreichen kulturellen Programm und über 100 Personen zu Gast in Witten.
Jetzt, im Jahre 1993, erwiderte die Stadt Witten den Besuch ebenfalls mit einem großen kulturellen Programm. Es waren 140 Personen aus Witten angereist, die sämtlich in Dirschau untergebracht wurden.
Am Sonnabend, dem 12. Juni 1993, stand das heutige Dirschau ganz im Zeichen der Freundschaft. Die Begrüßung der Gäste war im Amphitheater im Park - die frühere T sbahn. Der Präsident der Stadt Tczew und der Bürgermeister aus Witten sprachen die Begrüßungsworte, die von den Dolmetschern übersetzt wurden. Besondere Begrüßungsworte galten den ehemaligen Dirschauern aus Witten, die wesentlich am Zustandekommen des Freundschaftsvertrages beteiligt waren. Es wurde erwähnt, daß durch die Initiative dieser Landsleute seit Jahren viele Hilfen in die Stadt kamen. Besonders hervorgehoben wurden die großen Medikamentensendungen für die Krankenhäuser im Werte von vielen Millionen Zloty.
Das umfangreiche Programm spielte sich an mehreren Steilen ab: Im Amphitheater im Park die Begrüßung und musikalische Darbietungen, in der Städtischen Bibliothek im früheren Gerichtsgebäude in der Poststraße eine Ausstellung Wittener Künstler und eine Sonderausstellung unseres Dirschauer Kunstmalers Dietrich
Dirschau, der im Jahre 1978 im Alter von 81 Jahren in Lübeck verstorben ist. Die Ausstellung von Aquarellen mit Motiven aus der Stadt Dirschau stand unter dem Titel "Dirschau aus der Erinnerung". Sie hatte einen Ehrenplatz in der Bibliothek und blieb bis zum 7. Juli 1993 zugänglich. Weitere Ausstellungen im Weichselmuseum - die frühere Arkona in der Stargarder Straße. Fotos mit dem Titel "Eure Partnerstadt Witten". Auch diese Ausstellung blieb bis. zum 7. Juli zugänglich.
Im Kulturhaus der Eisenbahner die frühere Stadthalle - war das Wittener Theater für Kinder und Jugendliche zu Gast. Mit Tanz und Spiel zur Freundschaft wurde ein umfangreiches Programm geboten, welches den Besuchern sicher noch lange in guter Erinnerung bleiben wird. (weiter S. )
Die Besuchergruppe der ehemaligen Dirschauer aus Witten und einigen anderen Orten sowie einige Wittener Gäste waren fünf Tage im Danziger Hotel HEVELIUS untergebracht und machten von dort für den Rest des Aufenthalts Ausflüge in die Umgebung. Nach Marienburg zur Burgbesichtigung und weiter nach Frauenburg mit der Copernicus-Erinnerungsstätte. An einem weiteren Tag eine Fahrt in das Kreisgebiet Dirschau nach Pelpiin, Besichtigung des Dorns und nach Mewe zur Burgbesichtigung, in der die Restaurierung ein gutes Stück weitergekommen ist.
Hier in Mewe auf der Burghöhe hat um das Jahr 1650 der damalige polnische Starost Sobieski der spätere polnische König und Türkenbezwinger Johann III. Sobieski - für seine Frau einen Palast gebaut. Dieser Palast, der viele Jahre als Ruine dastand, ist seit einiger Zeit als "Hotel Palast Marysienki" eröffnet worden. Viele Zimmer haben einen herrlichen weiten Blick auf die Stromlandschaft der Weichsel bis hin zum Ordensschloß Marienwerder. Für die Besucher aus der Bundesrepublik ein Erlebnis besonderer Art.
Der letzte Tag galt dem Besuch von Zoppot mit seinem berühmten Seesteg bei herrlichstem Sonnenwetter, dann der Dom von Oliva mit Orgelkonzert und danach ein besonderes Essen im "Danziger Lachs" in der Breitgasse. Abgerundet wurden diese erlebnisreichen Tage mit Spaziergängen durch die Altstadt von Danzig, Langasse, Langer Markt, Grünes Tor und Lange Brücke an der Mottlau.
Fünf Besucher der Gruppe hatten sich am letzten Tag abgesondert und machten mit einem russischen Tragflügelboot einen Tagesausflug nach Königsberg. Vom großen Unterschied der Lebensverhältnisse in Königsberg und Danzig konnten die Besucher sich persönlich überzeugen.
Diese Sonderreise anläßlich des Freundschaftstages Witten-Dirschau am 12. Juni 1993 wird den Teilnehmern sicher in besonderer Erinnerung bleiben.

Gerhard Neumann