Freundschaftsverein Tczew-Witten e.V.Reisebericht 2001 Die Backsteingotik des nördlichen Weichsellandes |
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Marienburg |
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Die strategische Lage an der Nogat, einem Seitenarm der Weichsel, erwies sich als so wichtig, daß die Klosterfestung ständig vergrößert wurde und schon wenige Jahre nach 1300 zum Hauptsitz des Hochmeisters des Deutschen Ritterordens bestimmt wurde. |
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Etwa um 1380 war die umfangreiche Festungsanlage mit dem so genannten Hochschloß, dem Mittelschloß und den Wirtschaftsgebäuden in der Vorburg in den Formen der hohen Gotik und den beginnenden Spätformen der Backsteingotik fertiggestellt. |
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In ganz Europa ist die Marienburg die bedeutendste, schönste und repräsentativste Festung in mittelalterlicher Backsteinbautechnik. |
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Es soll hier nicht die lange und wechselvolle Geschichte der Burg beschrieben werden, sondere eine kunstgeschichtliche Würdigung dieses Bauwerks in gedrängter Form versucht werden. |
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Da 1945 die Burg als Verteidigungspunkt des Nogatüberganges lange verteidigt worden ist, wurde vor allem die Ostseite sehr stark beschädigt und ist erst provisorisch und notdürftig mit ungeeignetem Ziegeltnaterial wieder hergestellt worden. |
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Eine weitere sorgfältige Restaurierung der Ostseite steht noch aus, damit der Restaurierungszustand, der 1923 erreicht war (Restaurator Steinbrecht), wieder gewonnen wird. Es sei nur kurz vermerkt, daß vom späten 19. Jahrhundert an bis 1923 die Burg vom preußischen Staat nach alten Plänen, Stichen und Befunden höchst sorgfältig und mit großem Einfühlungsvermögen restauriert worden war am Innen- und Außenbau, wobei im Innem der Burg möglichst alle alten Gewölbe und Raumeinteilungen wiedergewonnen wurden, so wie sich die Burg im ausgehenden Mittelalter präsentiert haben muß. Vor allem die Räume des Hochmeisterpalastes, um 1340, mit ihren phantastischen und äußerst kühnen Gewölben veranschaulichen die hochentwickelte Raumkunst der Gotik im profanen Bereich. |
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Wilhelm Römermann |
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