unter der gemeinsamen Schirmherrschaft des Marschalls des Senats der
Republik Polen, S.E. Herrn Bogdan Borusewicz, und der Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, Frau Hannelore Kraft
Polen und Nordrhein-Westfalen - Dialog mit der Zukunft -
Dr. Angelica Schwall-Düren
Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen. Begrüßung
Hannelore Kraft
Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen. Rede
Seine Exzellenz Bogdan Borusewicz
Marschall des Senats der Republik Polen. Rede
Wladislaw Bartoszewski
Staatssekretär, Beauftragter des Premierministers der Republik Polen für internationale Fragen. Impulsreferat
• Dr. Marek A. Cichocki, Programmdirektor des Europäischen Zentrums Natolin Warschau
• Adam Krzeminski, Journalist und Publizist
• Prof. Dr. Claus Leggewie, Leiter des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen . Dietmar Nietan MdB, Vorsitzender des Vorstands der Deutsch-Polnischen Gesellschaft
• Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a.D., Präsidentin des Deutschen Polen-Instituts
Moderation: Basil Kerski, Chefredakteur der deutsch-polnischen Zeitschrift DIALOG
Seine Exzellenz Bodgan Borusewicz, 1949 in Lidzbark Warminski geboren. Er ist Historiker, Mitbegründer der »Solidarnosc« und Marschall des Senats der Republik Polen. Während der Zeit des Kommunismus in Polen war er vielfältig engagiert in der demokratischen Opposition. 1975 schloss er sein Geschichtsstudium an der Katholischen Universität Lublin ab. 1976 wurde er Mitglied des Komitees zur Verteidigung der Arbeiter. Von 1978 bis 1980 war er für die oppositionellen Freien Gewerkschaften Pommerns (Wolne Zwiazki Zawodowe Wybrzeza) in Danzig tätig. 1980 war er einer der führenden Organisatoren der August-Streiks und wurde zum Mitbegründer der Organisation Solidarnosc.
Er war zunächst von 1991 für die Solidarnosc und von 1993 bis 2001 für die Demokratische Union, später Freiheitsunion (Unia Demokratyczna, Unia Wolnosci) als Abgeordneter tätig. Von 1997 bis 2000 bekleidete er das Amt des stellvertretenden Innenministers in Polen. 2001 bis 2005 engagierte er sich als stellvertretender Marschall in der Regionalpolitik der Woiwodschaft Pommern. 2005 gewann er die Wahl zum polnischen Senator, seitdem bekleidet er ebenfalls das Amt des Marschalls des Senats der Republik Polen.
Seine Exzellenz Wladyslaw Bartoszewski, 1922 in Warschau geboren, Historiker, Publizist und Politiker. Er ist Staatssekretär in der Kanzlei von Premierminister Tusk und dessen Beauftragter für den internationalen Dialog, Außenminister der Republik Polen a.D.
Wladislaw Bartoszewski ist Überlebender des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Von 1942 bis 1945 war er Soldat der polnischen Widerstandsbewegung (Heimatarmee/Armia Krajowa). 1944 nahm er am Warschauer Aufstand teil und arbeitete dort als Redakteur der Untergrundpresse. 1946 wurde er mehrmals vom kommunistischen Regime verhaftet, insgesamt zu acht Jahren Gefängnis verurteilt und 1954 entlassen. Von 1955 bis 1973 war er als Redakteur bei der katholischen Wochenzeitung »Tygodnik Powszechny« in Krakau tätig. 1966 wurde er mit der Medaille »Gerechter unter den Völkern der Welt« ausgezeichnet. 1974 - 1990 war er Hochschullehrer in Lublin (Polen), München, Eichstätt und Augsburg. Von 1972 - 1988 war er Generalsekretär und ab 2001 Präsident des polnischen PEN-Zentrums.
Er wurde 1980 Mitbegründer und Mitglied des »Komitees zur Verteidigung weltanschaulich Verfolgter« beim Landeskomitee der »Solidamosc / Solidarität«. Nach der Wende war er von 1990 bis 1995 erster Botschafter der Republik Polen in Österreich. Vom 06.03.1995 bis 20.12.1995 bekleidete er das Amt des Ministers für Auswärtige Angelegenheiten im Kabinett von Premierminister Jözef Oleksy und von Juni 2000 bis Oktober 2001 führte er dieses Amt erneut im Kabinett von Premierminister Jerzy Buzek aus. Am 21.11.2007 wurde er zum Staatssekretär in der Kanzlei von Premierminister Donald Tusk und zu dessen Beauftragten für den internationalen Dialog ernannt und bekleidet dieses Amt bis heute. Er ist Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels (1986), Ehrenbürger des Staates Israel (1991), Träger des polnischen Ordens des Weißen Adlers (1995), des Großen Ehrenzeichens am Bande für die Verdienste um die Republik Österreich (1995), des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (2001). Er ist Vorsitzender des Rates zum Schutz des Gedenkens an Kampf und Martyrium (Rada Ochrony Pamieci Walk i Meczeristwa) und Autor von ca. 60 Büchern und über 2000 Beiträgen zur Zeitgeschichte und Politik Europas.
Prof. Dr. Gesine Schwan, geboren 1943 in Berlin, ist Politikwissenschaftlerin. Sie absolvierte ein Studium der Romanistik, Geschichte, Philosophie und Politologie in Berlin und Freiburg mit Studienaufenthalten in Warschau und Krakau. Seit 1972 ist sie Mitglied der SPD. Von 1977 bis 1995 war sie Professorin für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin.
1999 wurde sie Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und trug entscheidend zu deren Entwicklung bei. Von 2005 bis 2009 war Gesine Schwan Koordinatorin der Bundesregierung für die grenznahe und zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit mit Polen. Sie gründete gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern im März 2009 die HUMBOLDT-VIADRINA School of Govemance und wurde im Juni 2010 zu deren Präsidentin gewählt. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2004 den Marion Dönhoff Preis für internationale Verständigung und Versöhnung und den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, sowie 2006 die Ehrendoktorwürde des Europäischen Hochschulinstituts Florenz.
Dr. Marek A. Cichocki, geboren 1966 in Warschau, Programmdirektor des europäischen Zentrums Natolin Warschau.
Er studierte Germanistik und Philosophie und promovierte in Philosophie. 2001 wurde er Lehrbeauftragter am Institut für angewandte Sozialwissenschaften an der Warschauer Universität. Von 2000 - 2002 lehrte er als Dozent für Politikwissenschaften an der Wankowicz-Hochschule für Journalismus. 2000 - 2004 war er als Programmdirektor des Zentrums für Internationale Beziehungen (CSM) Warschau tätig. Seit 2004 ist er Programmdirektor des Europäischen Zentrums Natolin.
Er ist Chefredakteur der »Nowa Europa Przeglad Natolinski« und gibt das philosophische Jahrbuch »Politische Theologie« heraus. 2006 wurde er unabhängiger Berater des polnischen Präsidenten für Deutschland- und Europapolitik und 2007 offizieller Beauftragter des polnischen Präsidenten (Sherpa) für die Verhandlungen mit der deutschen Ratspräsidentschaft zum EU-Verfassungsvertrag.
Basil Kerski, geboren 1969 in Danzig, ist Politikwissenschaftler und Journalist. Er lebt seit 1979 in Berlin und studierte an der Freien Universität Politikwissenschaft und Slawistik. Seit 1998 ist er Chefredakteur des Deutsch-Polnischen Magazins DIALOG. Von 2001 bis 2005 war Basil Kerski Lehrbeauftragter am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin. Weiterhin arbeitete er als Politikexperte im Aspen Institute Berlin, für die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik und für das Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin (WZB).
Basil Kerski ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher. Im Verlag Düsseldorf University Press erschien im März 2011 sein neues Buch »Die Dynamik der Annäherung in den deutsch-polnischen Beziehungen. Geschichte und Gegenwart einer Nachbarschaft«. Ab Mai 2011 wird Basil Kerski die Leitung des Europäischen Solidarnosc-Zentrums in Danzig übernehmen.
Adam Krzeminski, 1945 in Radecznica geboren, ist ein polnischer Journalist und Publizist.
Er hat in Warschau und Leipzig Germanistik studiert und ist seit 1973 Redakteur des Wochenmagazins Polityka. Autor von TV-Dokumentationen und Essays. 1987 Mitbegründer des Deutsch-Polnischen Magazins DIALOG. Schreibt für diverse polnische und deutsche Zeitungen, u. a. für „Die Zeit", „FAZ", „Die Welt". Mit den deutschpolnischen Beziehungen beschäftigen sich seine Bücher .Schuld & Sühne und Stolz & Vorurteil", sowie „Deutsch-Polnische Verspiegelung". Bekannt wurde er auch durch das Essay „Polen im 20. Jahrhundert". Adam Krzeminski erhielt zahlreiche Auszeichnungen, so 1993 die Goethe-Medaille für seine Verdienste um die deutsch-polnische Verständigung, 1996 für sein Engagement innerhalb der deutsch-polnischen Verständigung das Große Bundesverdienstkreuz. 2006 bekam er den Viadrina-Preis der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder und 2010 den „Linde-Preis" der beiden Partnerstädte Göttingen und Thorn.
Prof. Dr. Rita Süssmuth, geboren 1937; Studium der Romanistik und Geschichte in Münster, Tübingen und Paris; Professuren in Bochum und Dortmund; 1982 Eintritt in die CDU; 1982-1985 Direktorin des Instituts „Frau und Gesellschaft" in Hannover; 1985-1988 Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit. 1986 wurde das Ressort um Frauenfragen erweitert, so dass Rita Süssmuth die erste Frauenministerin auf Bundesebene war. 1987 - 2002 war sie Mitglied des Bundestages, 1986 - 2002 Bundesvorsitzende der Frauen-Union der CDU und von 1988 -1998 Präsidentin des Deutschen Bundestages.
Bereits 1996 wurde sie Mitglied des Kuratoriums des Deutschen Polen-Instituts (DPI), seit 2005 ist sie die Präsidentin des Instituts. Seit 2000 ist sie zudem Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO), seit 2008 Vorsitzende der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung und seit 2009 Vorstandsmitglied der Stiftung Genshagen.
Prof. Dr. Claus Leggewie, geboren 1950 in Wanne-Eickel, ist Politikwissenschaftler und studierte in Köln und Paris Geschichte und Sozialwissenschaften. 1979 promovierte er und lehrte seit 1986 an der Georg-August-Universität in Göttingen. 1989 erhielt er die Professur für Politikwissenschaft in Gießen. Dort gründete er das Zentrum für Medien und Interaktivität (ZMI). Es folgten Gastprofessuren in New York, Paris und Wien.
Claus Leggewie ist Mitherausgeber der „Blätter für deutsche und internationale Politik'' sowie Autor zahlreicher Publikationen und Aufsätze.
2007 übernahm er die Leitung des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen. 2008 wurde er in den wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen berufen. Im gleichen Jahr erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Rostock.
Dietmar Nietan MdB, 1964 in Düren geboren, ist Mitglied des Bundestags und Vorsitzender des Bundesverbandes der Deutsch-Polnischen Gesellschaften. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Mit 16 Jahren trat er in die SPD ein. An der Universität Köln studierte er Biologie und Sozialwissenschaften. Von 1994 - 2010 war er Kreistagsabgeordneter in Düren. 1998 und 2002 wurde er direkt in den deutschen Bundestag gewählt, dem er bis 2005 angehörte. 2009 wurde er erneut in den Bundestag gewählt Hier ist er Mitglied im Europaausschuss und stellvertretendes Mitglied im Auswärtigen Ausschuss. Dietmar Nietan ist stellvertretender Vorsitzender der deutsch-polnischen Parlamentariergruppe im deutschen Bundestag.
Er ist Kuratoriumsmitglied der Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« und Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung für die internationale Jugendbegegnungsstätte in Oswiecim /Auschwitz. Im November 2010 wurde er zum Vorsitzenden des Bundesverbands der Deutsch-Polnischen-Gesellschaften gewählt.
Prof. Dr. Rita Süssmuth, geboren 1937; Studium der Romanistik und Geschichte in Münster, Tübingen und Paris; Professuren in Bochum und Dortmund; 1982 Eintritt in die CDU; 1982-1985 Direktorin des Instituts »Frau und Gesellschaft« in Hannover; 1985-1988 Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit. 1986 wurde das Ressort um Frauenfragen erweitert, so dass Rita Süssmuth die erste Frauenministerin auf Bundesebene war. 1987 - 2002 war sie Mitglied des Bundestages, 1986 - 2002 Bundesvorsitzende der Frauen-Union der CDU und von 1988 -1998 Präsidentin des Deutschen Bundestages.
Bereits 1996 wurde sie Mitglied des Kuratoriums des Deutschen Polen-Instituts (DPI), seit 2005 ist sie die Präsidentin des Instituts. Seit 2000 ist sie zudem Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO), seit 2008 Vorsitzende der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung und seit 2009 Vorstandsmitglied der Stiftung
Genshagen.
Frau Prof. Dr. Süssmuth hat zahlreiche Auszeichnungen und Ehrendoktorwürden erhalten, so u. a. der Sorbonne in Paris und der Ben-Gurion-Universität in Bersheva.